The good-good life – Baden-Baden geht auch jung
Kurstadt, Thermen, Pferderennen in der Nähe – ja, aber Baden-Baden kann nebst der altehrwürdigen Locations auch hip. Hier meine Tipps in a nutshell.
„The good-good life“, so präsentiert sich Baden-Baden und hat damit mehr als Recht. Luxus und Wellness erwartet man hier am Fuße des Schwarzwaldes und wird nicht enttäuscht. Ehrwürdiges wie das 130 Jahre alte Friedrichsbad, die Caracella Therme oder das Kurhaus und Casino aus dem 18. Jahrhundert sowie die Trinkhalle mit ihren 16 korinthischen Säulen sind Zeugen der Zeit. Aber es gibt auch kleine, urbane Hot Spots, die ich Euch gerne zeigen möchte. Man spürt einen Wandel weg vom Verstaubten hin zum Mondänen
Lukullisches / Drinks / Ausgehen in Baden-Baden:
Leos
Mitten im Herzen der Stadt am Leopoldplatz in einzigartiger Lage gelegen, perfekt für den Hunger zwischendurch nach oder während des Sightseeings bzw. Shoppens. Der Stil ist eigen, aber sehr angenehm. Viele Mode-und Schauspielfotografien hängen an den Wänden.
Der Service im Leos ist super: sehr aufmerksam und freundlich. Das Publikum recht gemischt. Die Küche ist bietet mediterran-organische, frische Speisen mit leicht regionalem Einfluss. Ich hatte zum Lunch Waygu-Steak mit Spargel und Trüffel-Pommes. Dabei ist auch noch ein Getränk der Wahl – preislich mit 12,90 für Baden-Baden völlig in Ordnung.
The Grill
Hier gibt es Sushi und bestes Beef aus aller Welt, wie zum Beispiel kanadischen Lobster und Trüffelspinat, in sehr mondäner Atmosphäre – man könnte auch in New York sein – befindet sich jedoch mitten im traditionsreichen Casino von Baden-Baden. Cool, extravagant, ein Mix aus historischen Kronleuchtern und stylischen Farbakzenten. Eyecatcher sind unter anderem die neue Bar, die Pik Dame in Großformat sowie die Weinkühlschränke und der Dry Ager. Das international ausgerichtete Konzept von „The Grill“ spricht Genussliebhaber und Feinschmecker an.
Fritz & Felix
Durchaus die neue In-Location im Brenners Park Hotel. Und ja, ich muss sagen, Bar und Restaurant können durchaus mit hippen Locations in Berlin, Hamburg oder München mithalten. Der Schweizer Sternekoch Nenad Mlinarevic ist für das „Comfort Food“ statt Sterneküche im Restaurant verantwortlich.
Casual fine dining geht hier gut und ist super für einen Drink an der Bar. Ich habe mir einen Elephant und eine Kleinigkeit zu Essen gegönnt. Denn in der Bar werden auch zeitgemäße Interpretationen von Klassikern serviert – sozusagen der Küchenstil im „Kleinen“. Die Produkte sollen nach dem schmecken, was sie sind – egal ob sie aus der Region kommen oder aus anderen Ländern und das tun sie – mein Lachs-Crépe war eine Augenweide und hervorragend.
Das Interior-Design stammt vom Londoner Robert Angell. Seine Inspiration holte er sich aus Natur und Technik. Das Barkonzept basiert auf den „Roaring Twenties“ mit ihrer überbordenden Lebenslust und das spiegelt sich auch in der Karte sowie dem Design wider. Auch an einem Dienstag waren Bar und Restaurant im Verlauf des Abends sehr gut gefüllt.
Roomers
Hipasiatisch dinieren und lecker Sushi essen kann man im Roomers. MORIKI, so wie das Restaurant heißt, bedeutet Wald und Lebensenergie – inklusive moderner pan-asiatischer Küche. Schön für ein Dinner zu zweit oder auch mit Freunden. An den Wänden hängt zeitgenössische Kunst. Im Sommer kann man die Aussicht vom Rooftop genießen. Ach ja, und wer zu den Rauchern gehört – in der haueigenen Bar ist das möglich.
Monte Christo
Ein Geheimtipp in der Innenstadt ist diese Tapas Bar, die fast immer ausreserviert ist. Hintergrund war die Liebe für Städte wie Barcelona, Madrid, Sevilla sowie deren Bars und Restaurants. In Spanien gelten vielfältige Tapas ja quasi als kulinarisches Heiligtum. Das Monte Christo versteht sie auf hohem Niveau zuzubereiten und kombiniert sie mit spanischen Weinen.
Von außen eher unspektakulär, entfaltet sich innen der Zauber: Die große Theke mit ihrer massiven Buchenholzplatte, die auch zu einer Tafel umfunktioniert werden kann, ist das Herzstück. Spanische Küche wird hier wirklich professionell umgesetzt. Das Weinangebot beschränkt sich, wie es sich gehört, auf spanische Weine.
Kaffeesack
„Respect the bean“ – ja, das Motto der Brewbar trifft den Kopf auf den Nagel, denn hier dreht sich alles rund um die Kaffeebohne. Das Team, ein echter Familienbetrieb, steht für ehrlichen und wahrhaft einzigartigen Kaffeegenuss, wahre Leidenschaft und Nähe zum Produkt Kaffee. Der Stil ist an moderne Lagerhausatmosphäre angelehnt – alles ganz entspannt.
Jeder Kaffee wird individuell für den Gast zubereitet. Wer nach einem Besuch nicht genug bekommen kann, nimmt sich einen kleinen Kaffeesack Bohnen mit – für einen ehrlich guten Kaffee zu Hause! Am besten einmal die „Schwarzwaldtanne“ probieren. Die Brewbar, die auch eine eigene Rösterei in der Villa Erlenbad in Sasbach betreibt, glaubt an die besondere Qualität von lokalen Produkten. Sprich, das Team weiß genau, woher die Produkte stammen und wie sie entstehen.
Zu den Kaffeefarmern in Guatemala, Kolumbien und Indien pflegen sie besten Kontakt und können dem Gast deshalb genau sagen, auf welcher Finca oder Plantage die Bohnen herangereift sind. Die ausgewählten Spezialitätenkaffees werden dann in der eigenen Rösterei im traditionellen Trommelröstverfahren geröstet. Aber auch die Bauern in der badischen Region, kennen sie. Dort, wo sie von Qualität überzeugt sind, beziehen sie ihre Leckereien – denn zum Kaffee kann man natürlich auch noch etwas Feines Schnabulieren.
Mein Eindruck: Nur hochwertige Produkte gehen im Kaffeesack über die Theke. Und scheinbar ist dies nicht nur meine Meinung,, denn bereits hochrangige Hotelhäuser vor Ort arbeiten mit der Rösterei zusammen.
Bernstein Club
Pompös, luxuriös, elegant, exklusiv – ja, so beschreibt sich der Club selbst und das stimmt. Man sollte schon ein wenig Geld und den richtigen Style mitbringen, um sich wohlzufühlen. Events wie die GQ Gentlemen After Show Party fanden und finden hier statt – einfach als Anhaltspunkt ;). Das Interior ist ein Mix aus warmem Gold an den Wänden sowie einer Messingtheke. Neben den Resident DJs legen immer wieder auch Live Acts oder Top DJs im Club auf – darunter Größen wie Sven Väth, Milk & Sugar, The Cube Guys oder noch in 2019 Phil Fuldner, Julian Smith und David Penn. Da man hier auch wirklich Pokern darf, ist der Einlass erst ab 21 und mit Ausweis gestattet.
Rizzi WineBistro & Restaurant
Nun ja, vermutlich nichts Neues, aber wirklich eine Institution in Baden-Baden. In bester Lage mitten im Palais Gagarin gelegen und im Sommer mit einer schönen großen Sonnenterrasse mit Lounge, die direkt in die Lichtentaler Allee führt – ein wenig Sehen und Gesehen werden ist hier angesagt. Die Küche ist mediterran mit asiatischem Einfluss – die Portionen nicht allzu üppig, also figurfreundlich ;).
Markthalle
Super für einen kurzen Snack zwischendurch oder einen kleinen Lunch ist das Mephisto in der Markthalle – ganz im Obergeschoss der Wagener Galerie gelegen, inmitten von Obst-und Gemüseständen. Auf dem Weg nach unten oder oben kann man noch einen Stopp in der ein oder anderen Etage machen 😉
Ich hatte eine Quiche mit kleinem Salat zum Mittag, mit 4,50 Euro sehr moderat und vor allem lecker und frisch. Aber auch das „Glashaus“ und die „Pasteria“ bieten frisch zubereitete kleine und große Speisen.
Café König
Confiserie und Patisserie für den süßen Gaumen – das gibt es im Café König, das zur Confiserie Gmeiner gehört. Eine der renommiertesten Konditoreibetriebe Europas und das seit 1898. Gemäß der Tradition werden nur regionale Rohstoffe höchster Qualität, die nach traditionellen Rezepten von Hand verarbeitet werden und für einen puren unverfälschten Eigengeschmack sorgen, für die Leckereien verwendet.
“Der Feinschmecker” hat das Café als eines der besten Kaffeehäuser Deutschlands ausgezeichnet und das nicht zu Unrecht. Unbedingt die Macarons probieren, aber auch die vorzüglichen Petit fours oder die feinen Torten sind im wahrsten Sinne des Wortes „erste Sahne“. Im Sommer kann man auch auf der Terrasse unter einem Kastanienbaum sitzen. Hier findet man auch schöne kleine Geschenkideen als Mitbringsel oder für sich selbst ;).
Shoppen in Baden-Baden
Mode Wagener
Das sind Premium Designermarken, aber auch Upper Casual auf drei Etagen für Frauen und Männer. In der obersten Etage mit herrlichem Blick auf das Kurhaus befindet sich die „Exquisitabteilung“ mit dem trefflichen Namen „Design on top“. Mode Wagener ist ein familiengeführtes kleines Imperium, das seinen Ursprung 1984 in Baden-Baden mit der Übernahme der ehemaligen „Kaufstätte“, einem wunderschönen, historischen Geschäftshaus, hatte.
Ansonsten lässt es sich auf der Lange Straße bis hin zum Augustaplatz auch vortrefflich Schlendern und Bummeln – man findet die üblichen Marken, aber auch ein paar kleine, spannende Boutiquen zwischendurch.
Übernachten
Boutique Charme
Maximilian habe ich schon vor knapp drei Jahren kennengelernt, als ich geschäftlich in Baden-Baden war. Damals hatte er ein Zimmer, das er vermietet hat. Mittlerweile hat er kräftig expandiert und bietet allen, die nicht einem Hotel übernachten möchten, stylische Alternativ-Unterkünfte in der Boutique Charme.
Ich war dieses Mal im Apartment „Claire“ zuhause und habe mich super wohl gefühlt. Der Stil ist modern, aber trotzdem cosy. Man hat alles, was man benötigt – Küchenzeile, WLAN sogar Internetfähigen TV, wenn man mag. Pflegeutensilien von Stop the water while using me stehen ebenfalls zur Verfügung. Und auch die Preise sind moderat: ich habe für eine Nacht 79 Euro bezahlt und in bester Lage logiert– quasi direkt an der Lange Straße, der Shoppingmeile.
Fünf-Sterne-Luxus: muss auch mal sein
Daher freue ich mich schon ganz besonders auf den Europäischen Hof Baden-Baden, der nächstes Jahr nach langer Umbau-und Modernisierungsphase seine Türen wieder öffnen wird. Mit den fünf historischen Gebäudeteilen und dem Neubau, stylischen Designerzimmern, einer verglasten Lobby, einer coolen Dachterrasse und einem feinem Spa wird das Gründungshaus von Steigenberger, das mitten in der City und an prominenter Lage gegenüber der ehrwürdigen Trinkhalle gelegen ist, mit Sicherheit der neue Hot Spot von Baden-Baden.