Orient im Okzident – die besten türkischen Restaurants in Berlin

Orient im Okzident – die besten türkischen Restaurants in Berlin

Türkische Restaurants gibt es in Berlin wie Sand am Schwarzen Meer. Für alle, die keine Zeit haben sich beim nächsten Hauptstadt-Besuch durchzutesten; hier kommt meine persönliche Favoriten-Liste von günstig über gediegen bis stylish – in diesem Sinne: Afiyet olsun!

Salut Berlin – frisch und gesund

Unweit vom Kurfürstendamm in der Augsburger Straße 29 betreibt der junge Deutschtürke Serhan Özalkan mit seiner Familie das Salut Berlin. Und in Sachen Gastro kennt sich der Berliner aus – schließlich kommt er aus der Fünf-Sterne-Hotellerie und hat schon die ganze Welt bereist. Wer am Kudamm auf der Suche nach frischer und gesunder Küche ist, weiß wie schwierig es ist, etwas Gutes zu finden. Das Salut ist da ein echter Geheimtipp, den schon einige Firmen, die rundherum ansässig sind, entdeckt haben. Das Schöne: Man kann sich seinen Teller ganz nach Gusto zusammenstellen: Ob Köfte, Couscous, sauer eingelegtes Gemüse oder Humus – das Buffet bietet eine täglich wechselnde Auswahl an Köstlichkeiten aus dem Mittelmeerraum. Gekocht wird ganz nach Mamas Art und zwar ohne Konservierungsstoffe und Glutamat.

Ein kleiner Teller der hausgemachten Gerichte kostet 4,50 Euro, ein großer 6,00 Euro – unschlagbarer Preis in bester City-Lage. Die Atmosphäre im kleinen, aber feinen Lokal ist sehr locker und herzlich. Eltern und Sohnemann halten gerne auch einmal ein Schwätzchen mit den Gästen beim kostenlosen Çay. Und im Sommer macht man es sich mit einem Cappucino auf der kleinen Terrasse gemütlich und schaut dem Treiben auf dem nahe gelegenen Los-Angeles-Platz zu. Das kleine Familienunternehmen catert seit einiger Zeit auch – für alle, die auch bei Feierlichkeiten, Hochzeiten oder Events nicht auf die leckeren Speisen der Özalkans verzichten möchten.

Türkische Restaurants in BerlinSalut Berlin – im hinteren Teil gibt es gemütliche Tische

Baba Angora – zünftige türkische Küche

Das Restaurant in der Schlüterstraße 29 gehört schon lange zu meinen Top-Adressen. Im Baba Angora gibt es kein Chichi, sondern grundsolide türkische Gastronomie im Herzen von Charlottenburg – die Karte bietet einen Querschnitt der türkischen Küche. Sterneküche sollte man hier nicht erwarten, dafür aber sehr gute Qualität und ordentliche Portionen. Alle Speisen sind hausgemacht und aus frischen Zutaten zubereitet. Wer viel Hunger hat startet zum Beispiel mit Karışık Soğuk Meze, einer gemischten kalten Vorspeisenplatte für zwei Personen. Das Adana Kebab vom Grill – so wie alle Grillgerichte hier – ist köstlich. Dazu gibt es würzig zubereiteten Reis, Kartoffeln und Salat. Mein absolutes Lieblingsgericht ist aber das Adana Yoğurtlu, Hackspieß mit Joghurt und Kräutern bedeckt – lecker! Die Preise sind auch human; Vorspeisen gibt es ab 4,50 Euro, Fleisch und Fisch vom Grill ab 12,90 Euro – den dicken Geldbeutel kann man also getrost zuhause lassen. Was man dafür aber auf jeden Fall mitbringen sollte ist Hunger. Leider vergesse ich das jedes Mal wieder und verlasse das Restaurant kugelrund, aber glücklich.

Nebst der hethitischen Kunst in Form von Reliefs (die Hethiter waren das Volk der tausend Götter, das im 2. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien lebte), ist man auch von vielen türkischen Familien oder Pärchen umgeben. Ein weiterer Beweis dafür, dass das Essen mehr als gut ist. Es ist immer voll, reservieren also ein Muss. Im Sommer sitzt man auch draußen schön und ist so mitten im Getümmel. Einen Zweitableger des Baba Angora gibt es auch in der Goltzstraße 32 in Schöneberg.

Leckere VorspeisenLeckere Vorspeisen im Baba Angora

Honça – feinste Speisen aus dem osmanischen Reich

Das am wunderschönen Ludwigkirchplatz (der meiner Ansicht nach allein schon einen Besuch wert ist) gelegene Honça hat sich zum Ziel gesetzt die jahrhundertealte und vielfältige Tradition der anatolischen Küche – sprich jene, wie sie am Sultanspalast und in den vornehmen Familien des osmanischen Reiches gepflegt wurde – mit zeitgemäßen Ansätzen zu vereinen. Kebab und Köfte sowie Reisbeilagen sucht man hier daher vergebens. Dafür bekommt man so leckere Köstlichkeiten wie das Rotbarbenfilet (mein Highlight); perfekt gegart und saftig. Dazu gibt es einen herben Endivien-Salat und ein mildes Püree aus gegrillten Paprika, mit einer fein-säuerlichen Orangen-Honig-Soße. Und unbedingt auch den mit Harz vom Mastixstrauch aromatisierten Milchpudding mit Waldbeerensauce (6,50 Euro) zum Nachtisch probieren – das ist wirklich einmal etwas Anderes!

Für Berliner Verhältnisse bewegen sich die Preise schon im oberen Segment: so bekommt man kalte Vorspeisen, wie rohen Fenchel mit Tulum-Käse und Pinienkernen ab 6,50 Euro, warme Vorspeisen wie gebratene Lammleber auf karamellierten Zwiebeln beispielsweise für 12,50 Euro. Die Hauptgerichte, wie Sam Yanisi (zwölf Stunden im eigenen Saft gegarte Lammhaxe mit Lauchzwiebeln und Petersilie) starten bei 15,50 Euro. Und auch das dezent-stilvoll eingerichtete Interieur passt zur Gegend rund um den Ludwigkirchplatz: feine Fauteuils, die Räumlichkeiten in Weinrot, Beige und Khaki gehalten. Kein Wunder hat das Restaurant unter anderem bereits Auszeichnungen von DER FEINSCHMECKER und ELLE erhalten. Wer Lust auf neue und seltene Geschmacksdimensionen der türkischen Küche hat, der ist hier genau richtig.

Das HonçaDas Honça

Honça Küche

 

 

 

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