48 Stunden Tegernsee – Bayern at it‘s best

48 Stunden Tegernsee – Bayern at it‘s best

Tegernsee? Als ich das hörte, war ich ein wenig voreingenommen – Rentnerdestination, Berge und nichts als Berge, eine verstaubte Region. Aber als waschechte Berlinerin habe ich mich im Rahmen einer Bike-Reise von der Region mit ihren verschiedenen Orten überzeugen lassen; so viel sei verraten.

Die Idee: eine E-Bike-Tour mit verschiedenen kulinarischen und anderen spannenden Stopps. Was ich nicht wusste – die Region zählt zu einer der kulinarischsten des Landes überhaupt.

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Aber nicht nur dass, sie ist Bilderbuchpanorama, gelebte Tradition und bayerische Herzlichkeit – wenn auch manchmal mit einem speziellen, gar rauen Humor, aber das kennt man ja in Berlin ebenfalls. Hier kommen meine Favoriten.

Malerische PromenadenMalerische Promenaden

Den Tegernsee anders entdecken

Ich persönlich mag ja spezielle Führungen an einem Ferienort, da man sich diese so auf eine andere Art und Weise erschließen kann. Solche Führungen bietet unter anderem der Tegernseer Heimatführer. Ob Flora und Fauna, Kultur, eine Führung mit der Kräuterpädagogin Vroni Bernlocher, ein Spaziergang auf den Spuren von Literaten wie Thomas Mann, Karl Stieler oder Franz von Kobell am Tegernsee oder aber Geocoaching, eine Schatzsuche am Tegernsee, bei der man die interessantesten Plätze, Gebäude und Aussichtspunkte spielerisch erwandert – es bieten sich gefühlt unendlich viele Möglichkeiten. Hier ist für jeden etwas dabei. Am besten einfach vorab informieren.

Der Käsehimmel: Lernen und schlemmen gleichermaßen

In der Naturkäserei Tegernseer Land wird aus tagesfrischer Heumilch Rohmilch-Käse gemacht.

Blick hinter die Kulissen der NaturkäsereiEin Blick hinter die Kulissen der Naturkäserei

Die Heumilchbauern verzichten auf vergorene Futtermittel, lassen ihre Kühe im Sommer auf der heimischen Wiese grasen und füttern im Winter duftendes Heu sowie einen geringen Anteil an Getreide – und das schmeckt man! So guten Käse habe ich wohl noch nie in meinem Leben gegessen.

Der beste Käse überhaupt

Am besten genießt man diesen auf der hauseigenen Sonnenterrasse mit Blick auf den Hirschberg. Man kann sich die Produktion auch bei einer Führung durch die Schaukäserei anschauen. Der Arbeit wird das Reinheitsgebot vorangestellt, was bedeutet, dass nebst der Heumilch ausschließlich Natur-Lab, Kulturen (z. B. Milchsäurebakterien), Meersalz, einige Kräuter sowie Gewürze verwendet werden. Und im Ladengeschäft kann man die Leckereien dann auch gleich für zuhause erwerben. Absolut empfehlenswert.

Stylische Hüte

Frisch gestärkt geht es weiter zum wohl jüngsten Hutmacher Deutschlands: Martin Wiesner. In einem kleinen Haus, das Werkstatt, Lager-und Verkaufsraum umfasst, leistet der 31-Jährige mit seiner Mutter und zwei Angestellten noch echte Handarbeit.

Sein Handwerk hat Martin Wiesner in Bad Ischl und in Wien gelernt, da in Deutschland keine Hutmacher mehr ausgebildet werden! Das Resultat sind Hüte, die man sicher mehr als eine Saison trägt. Der junge Hutmacher zeigt einem gerne das Atelier und auch anfassen und anprobieren darf man. Einige der Hüte haben fast samtartige Konsistenz.

Auch alte Erbstücke kann man dort noch aufarbeiten lassen – Wiesner zeigt mir ein Modell, dass fast 100 Jahre alt ist. Wer eine dieser Kreationen sein Eigen nennen möchte, muss sich allerdings gedulden, denn wer heute einen Hut in Auftrag gibt, darf ihn erst knapp 1 ½ Jahre später abholen. Das Warten lohnt sich.

Martin Wiesner erklärt die KunstMartin Wiesner erklärt die Kunst

Feinstes Papier

Ich habe auch eine Schwäche für Blütenpapier (ich sage nur meine Hochzeitseinladungen 🙂 – wie passend, dass die älteste Papiermaschine Europas von 1833 in Gmund zu bewundern ist. Genauer gesagt in der Büttenpapierfabrik Gmund, die man jeden ersten und dritten Donnerstag besuchen kann. Man kann sogar vor Ort eigenes Briefpapier oder Visitenkarten auf den edlen Gmund-Papieren drucken lassen.

Schlemmen am Tegernsee

Was mir vor meiner Reise nicht bewusst war – der Tegernsee ist ein wahrer Ort für Genießer. Hier kann man sich wirklich durch die verschiedensten Lokalitäten schlemmen und dabei ist die Region so vielseitig. Als Deutschlands See mit den meisten Sternen (sechs Michelin-Sterne insgesamt) steht der Tegernsee für herausragende Gastronomie. Hier eine kleine persönliche Auswahl (mit und ohne Stern):

Im Gasthof Aibl, der am Fuße des Hirschberges auf 860 m. ü. d. M. gelegen ist, kann man so richtig urig speisen und blickt gleichzeitig auf das Kreuther Tal. Besitzer „Schorsch“ Ertl ist für seine bayerischen und Tiroler Schmankerln, vor allem aber für seine Wildkreationen bekannt. Denn das Wild stammt aus der eigenen Jagd in den heimischen Wäldern.

Feinstes Wild mit Knödeln TegernseeFeinstes Wild mit Knödeln

Am besten reserviert man im Almgasthaus den Tisch im letzten Eck mit dem Kamin – hier sitzt auch gerne die Prominenz wie Uli Hoeneß, der nicht weit weg wohnt, wie Schorsch selbst erzählt.

Gut Kaltenbrunn, das Restaurant von Gastronom und Unternehmer Michael Käfer, ist wiederum ganz anders. Hier mischt sich Moderne mit bayerischer Tradition. Es liegt am Nordufer des Sees, umgeben von schönster Natur – die Aussicht ist hervorragend.

Bei der Auslage kann man kaum vorbeigehenBei der Auslage kann man kaum vorbeigehen

Erst im Juni 2015 hat der bekannte Münchener Gastronom das denkmalgeschützte Anwesen übernommen. Gleich wenn man das Restaurant betritt, möchte man an der Theke stehen bleiben und die Pracht bewundern – das Konzept finde ich sehr ansprechend und das Essen war ebenfalls hervorragend.

Auf einer Radtour macht sich das Herzogliche Bräustüberl Tegernsee auch sehr gut als Zwischenhalt, um ein Tegernseer Hell, ein bayerisches Vollbier oder das Tegernseer Spezial (alle vor Ort hergestellt) zu zischen – aber Obacht, hier in den historischen Gemäuern des ehemaligen Klosters ist es immer voll und man muss sich seinen Platz durchaus erkämpfen. Dafür ist das Völkchen ganz bunt gemischt – Jung, alt, Landwirte und Schickeria treffen aufeinander.

Das Freihaus Brenner ist wohl eines der edelsten Restaurants, in dem ich während meines Aufenthalts eingekehrt bin. Ich durfte mich an einer Fisch-Kreation von Max Jäger, dem neuem Küchenchef und Geschäftsführer, erfreuen. Aber bloß keine Angst: hier bekommt man nicht nur Haute Cuisine, sondern auch deftige Schmankerl und saisonale Spezialitäten – alles täglich aus erstklassigen, regionalen Produkten frisch zubereitet. Man findet also auch immer einfache Hausmannskost auf der Speisekarte. Der Clou: Die Speisekarte ist in zahlreichen Gesprächen mit Einheimischen entstanden.

Süße Leckereien zum DessertSüsse Leckereien zum Dessert

Wen es beim Biken, Walken oder Wandern ein wenig mehr ins Alpenvorland zieht, der kann im Berggasthof Moni Alm bei einer zünftigen Brotzeit oder aber auch bei feinem Kaiserschmarrn Rast machen und das schöne Bergpanorama genießen.

Die Moni AlmDie Moni Alm

Die Alm ist ein idealer Ausgangspunkt zu kleineren und größeren Bergwanderungen (z.B. zum Wallberg, Blankenstein, Risserkogel, Stümpfling, Bodenschneid) oder einem Spaziergang vorbei an Bergwiesen zum romantisch gelegenen Suttensee.

Süße Souvenirs findet man in der Confiserie Hagn. 40 verschiedene Pralinensorten werden in handwerklicher Arbeit hergestellt. Bei den vielen kleinen süßen Köstlichkeiten, die man auch gut als Mitbringsel für zuhause einpacken kann (z.B. die weiß-blauen Rautenpralinen), fällt die Wahl recht schwer. Vor Ort am besten die Rottacher Torte kosten.

 

Hoteltipps Tegernsee

Parkhotel Egerner Höfe

Am Südufer des Tegernsees liegt die Gemeinde Rottach-Eggern mit ihren Wahrzeichen dem Malerwinkel und dem 1.722 m hohen Wallberg. Und hier, nur ein paar Schritte vom See entfernt, befindet sich auch das Relais & Châteaux Parkhotel Egerner Höfe. Ein wunderschön angelegtes Ressort, das mit Herzlichkeit durch Susanne Gräfin von Moltke und ihren Mann Graf von Moltke geführt wird – und ich meine keine aufgesetzte Herzlichkeit, sondern ehrliche.

Von vielen der Zimmer hat man einen herrlichen Blick auf den ruhigen Park, der von einem der schönsten Berg-Panoramen des ganzen Tals umgeben ist. Und hier hat man einen der Sterne-Köche vom Tegernsee direkt im Haus. Michael Fells Gourmetrestaurant Dichterstubn bietet eine Hommage an die literarische Vergangenheit des Ortes. Mit seiner Brigade zelebriert er eine wahrlich „königlich bayerische“ Küche – frisch, regional, bayerisch inspiriert und dabei modern raffiniert. Nicht umsonst ist er mit einem Michelin-Stern, 15 Gault Millau-Punkten und zwei Hauben ausgezeichnet.

Eines der Häuser vom Parkhotel Egerner HöfeEines der Häuser vom Parkhotel Egerner Höfe

Bachmair Weissach

Wer auf Wellness und cleaneres Interior steht, ist hier richtig. Ob finnische Sauna, Tepidarium, Blütendampfbad oder Razulbad – hier werden Wellnessfans glücklich. Im Weissach trifft dezenter Luxus auf moderne Eleganz. Es gibt verschiedenste Speiseräume, wie die Kreuther Stube oder den Gasthof, alle individuell eingerichtet und ein Sushi-Restaurant, in dessen Küche zwei eigens aus Japan stammende Köche für die Zubereitung der Speisen zuständig sind.

Einzig der Service in der Tagesbar ließ bei meinem Besuch zu wünschen übrig, aber vielleicht hatten die Jungs einfach einen schlechten Tag.

Weitere Informationen

Mit der Tegernsee Card kann kommt man in den Genuss attraktiver Freizeitangebote in der Region und das zumeist zum halben Preis. Die teilnehmenden Unternehmen reichen von Museen über Erlebnisbäder bis hin zum Golf-Club. Mehr erfährt hier.

Hier gibt es noch mehr Infos rund um den Tegernsee.

Der Schweizer E-Bike-Hersteller FLYER, Organisator der Reise, ist ein Kunde von PrimCom. Relais & Châteaux ist auch ein Kunde von PrimCom.

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