Junger Spirit prägt Spitzenhotellerie in Lateinamerika

Junger Spirit prägt Spitzenhotellerie in Lateinamerika

Die ganze Welt blickt auf Brasilien: In Kürze startet die Fussball-WM und in zwei Jahren finden die Olympischen Sommerspiele statt. Mehr Destinationswerbung geht nicht. Im Zuge dessen findet ein wahrer Hotel-Boom statt. Gemäss www.tophotelprojects.com werden in Brasilien zum WM-Anpfiff 13 neue Tophotels eröffnet und insgesamt sind aktuell 54 neue Erstklasshotels mit mehr als 11‘000 Zimmern im Bau.

Die markante Entwicklung beschränkt sich nicht nur auf Brasilien. “Kolumbien steht vor Hotel-Boom”, “Argentinien braucht mehr Gästebetten”, „Südamerika auf dem Vormarsch“: So und ähnlich titeln Medien in Zusammenhang mit der touristischen Entwicklung auf dem südlichen Kontinent. Vor allem im Bereich der Spitzenhotellerie ist eine spannende Trendwende im Gang, wie Julia Geffers, Director Hotel Member Services South America von Relais & Châteaux, bestätigt.

Genügend Gründe, um vor Ort einen Augenschein zu nehmen. Im Frühling dieses Jahres besuchte ich ein paar Hotels der neuen „Generation“ und war beeindruckt. Auffallend: Oft sind junge Chefs am Werk, die nicht auf Statussymbole, sondern auf einen authentischen und intelligenten Service, der über das, was viele Reisende täglich erleben, hinausgeht.

Oder wie es Rodrigo Braun ausdrückt: „Wir bieten unseren Gästen Ruhe, Raum und Zeit.“ Der 41-jährige Inhaber der Eolo Lodge in Patagonien weiss von was er redet. Der frühere Bergführer hat jedes der 15 Zimmer mit grossen Fensterfronten ausgestattet. Vom Bett aus hat man den atemberaubenden Blick auf die patagonische Steppe. Kein Tag, ohne dass der Himmel ein prächtiges Farbenschauspiel zaubert. Pferde galoppieren durch die Steppe – wer will kann selber durch die Landschaft reiten – und am Horizont sind pinke Flamingos, die sich um einen kleinen See drapieren, auszumachen. Überall im Haus gibt es Rückzugmöglichkeiten, wo man die Stille geniessen kann. Ferngläser stehen bereit, um die Natur zu beobachten, in der Lobby erklärt Rodrigo anhand von Landkarten die Geographie dieses Stücks Erde und erläutert die verschiedenen Exkursionsmöglichkeiten. Berühmt ist Eolo auch für sein Lamm-Dinner, dass sogar lebenslange Lammfleisch-Verächter für einen Abend in einen anderen Zustand versetzen kann.

Uruguay: Narbona Wine Loft

Genauso einzigartig, aber doch ganz anders ist die Narbona Wine Loft in Uruguay. Wir werden von der bestimmt noch unter 30-jährigen Pilotin Flavia abgeholt und mit einer 8-plätzigen Islander nach Carmelo geflogen. Dort erwartet uns der ebenso junge Inhaber der Narbona Wine Loft, Jeronimo Canton, 25 Jahre alt, sowie sein Hoteldirektor Ignacio Barchi, 31. Ignacio wiederum ist einer der jüngsten „Maître de Maison“ bei Relais & Châteaux weltweit. Im Oldtimer geht es zum Hotel, einer reizvollen Kombination zwischen Weingut, Bauernhof, Restaurant und Lodge, wo uns der Vater von Jeronimo, Pacha, erwartet. Das Restaurant befindet sich in einem ehemaligen Feinkostladen, dessen Regale – gefüllt mit hausgemachter Dulce de Leche, einer Art Caramel-Crème – und Holztheke beibehalten wurden. Ein Oldtimer, das Hobby von Pacha, steht im Haus, das zeitweise wie ein Museum anmutet, drin, während Traktoren den Weg säumen. Im riesigen Gewölbekeller zelebriert Valeria Chiola, Önologin des Hauses und mit 28 Jahren auch eine der jüngsten ihres Fachs, den heimischen Wein – mein Favorit war der „Luz de Luna“ der Rebsorte Tannat – in Kombination mit selbst produziertem Käse. Ein Traum! An Aktivitäten fehlt es auch nicht: Helikopter-Rundflug und Sunset Cruise – weitere Leidenschaften von Pacha – machen einen Aufenthalt in Narbona unvergesslich.

Argentinien: El Colibri

Eine Flugstunde nördlich von Buenos Aires entfernt haben wiederum Stéphanie und Raoul Fenestraz ihren Traum verwirklicht. Während Raoul ein passionierter Polo-Spieler ist, hat sich Stéphanie als Pilotin in der Rallye Dakar einen Namen gemacht. Gemeinsam aber führen sie das El Colibri, eine Hazienda im Stil einer traditionellen Farm mit dem Blick auf die Cordoba-Berge. Der Parkettboden in der Lobby hat schon manchem die Sprache verschlagen, ein gut betuchter Gast versuchte sogar, den Besitzern den Boden abzukaufen. Die Tage verbringt man zwischen Ausritten mit den Gauchos Mauro und Maxi, beim Polospielen, am Pool oder beim Relaxen im kleinen Spa. Wer noch mehr Abgeschiedenheit möchte, kann sich das eine halbe Stunde entfernte Privathaus „Don André“, welches Raoul seinem verstorbenen Vater gewidmet hat, mieten. Noch mehr in der Pampa – Gauchos inklusive. Über allem steht die wunderbar unspektakulär inszenierte Gourmetküche. Es gibt Argentinier, die sagen, dass es hier das beste „Asado“ im ganzen Land gäbe. Sogar ich als Fast-Vegetarierin kann bestätigen: So gutes Fleisch habe ich noch nie zuvor gegessen.

Brasilien: Txai Resort

An die 3000 Kilometer nordöstlich befindet sich eine weitere Perle der südamerikanischen Hotellerie – das Txai Resort im Süden des brasilianischen Bundesstaates Bahia. Inmitten einer ehemaligen Kokosplantage und umgeben von Regenwald liegt dieses versteckte Paradies. Wunderschöne Villen verteilen sich in grosszügigem Abstand vom Strand bis hoch auf den Hügel, von wo man die Sicht über den schönsten Strand der ganzen Region, den Itacarezinho, hat. Nicolas Sarkozy und seine Carla Bruni haben schon hier ihre Ferien verbracht, auch Paul McCartney hat zwischen seinen Shows hier logiert. Madiana, die mich herumführt, arbeitet nicht nur im Gästebereich, man spürt, dass sie die Philosophie lebt. Als die beste Entscheidung ihres Lebens bezeichnet sie den Umzug von São Paulo nach Itacaré.

Die Tage verbringt man am einsamen kilometerlangen Traum-Strand beim Surfen, Schwimmen, Joggen, Spazieren oder Nichtstun, mit Ausflügen in die Region oder an einem der Pools. Je nach Monat besteht auch die Möglichkeit, mit der Meeresbiologin das Schlüpfen der Schildkröten zu beobachten und dafür zu sorgen, dass sie wohlbehalten das Meer erreichen. Im Zentrum des Resorts, ganz oben auf den Hügeln, liegt der Shamash Spa, wo Rituale mit natürlichen Produkten aus Bahia angeboten werden. Die Vielfalt an heimischen Kräutern findet sich auch auf dem Teller wieder: die Küche ist sehr gesundheitsorientiert, auf dem Menü stehen jeweils brasilianische und europäische Kreationen.

Route du Bonheur durch Südamerika

Relais & Châteaux bietet seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Kombination aus aussergewöhnlichen Orten/Hotels und gehobener Gastronomie an. Unter dem Namen «Route du Bonheur», Weg des Glücks, schlägt Relais & Châteaux weltweit Reiserouten vor, auf denen Geniesser abseits von ausgetretenen Pfaden Spitzenhotellerie und exklusive Gastronomie in aussergewöhnlicher Umgebung erleben können.

Beratung: www.relaischateaux.ch

Hotellinks:

www.eolo.com.ar

www.narbona.com.uy

www.estanciaelcolibri.com

https://www.txairesorts.com/

Reiseberatung Südamerika:

www.brasa.ch

Anreise: z.B. mit Lufthansa ab Zürich via Frankfurt nach Buenos Aires. www.lufthansa.ch
Innerhalb Südamerikas bieten LAN Airlines und Aerolineas Argentinas gute Verbindungen an.

Die Reise wurde unterstützt von Relais & Châteaux und LAN Airlines. Relais & Châteaux ist ein Kunde von PrimCom.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Pin It on Pinterest