Velowandern rund um Bern

Velowandern rund um Bern

Auf die Frage, was es in der Stadt Bern zu sehen gibt, kommt einem auf Anhieb so Einiges in den Sinn. Doch was liegt eigentlich ausserhalb der Stadtgrenzen? Nach dem Gurten und dem Flughafen in Belp war bei mir dann auch bald schon fertig. Nun gibt es ein ganz neues Freizeitangebot, das einem die Gegend rund um die Landeshauptstadt näherbringt: Die Velowanderroute 888 – Grünes Band Bern.


Gut ausgeschildert: der Velowanderweg 888

Die Velowanderroute 888 auf dem Grünen Band

Das Grüne Band ist der Übergangsbereich zwischen dem Stadtgebiet von Bern und dem umliegenden ländlichen Gebiet. Auf diesem grünen Landschaftsgürtel wurde nun auf knapp 60km ein sogenannter Velowanderweg durch die umliegenden Gemeinden konzipiert. Einen Anfangs- bzw. Endpunkt gibt es nicht, d.h. man kann einsteigen, wo man möchte.

Auf einem 60km langen Veloweg geht es im Grünen einmal rund um die Hauptstadt.

Karte: Schweizmobil.ch

Unsere Tour startete im Berner Hauptbahnhof, an der Mietstation von Rent-a-bike im SBB Reisezentrum. Dort wurden wir mit E-Bikes ausgestattet, was ich gerade ungeübteren Bikern und älteren Personen absolut ans Herz legen würde. Die Strecke ist zwar nicht übermässig anspruchsvoll, es hat aber hin und wieder einen Anstieg, der mit dem E-Bike natürlich viel angenehmer zu meistern ist.

Wir folgten der Route 8, bis wir schliesslich hinter dem Flughafen in Belp auf den Velowanderweg 888 trafen. Das erste Highlight: die leichte Abfahrt zum Flughafen im morgendlichen Dunst – was für eine Stimmung!

Ein herrlicher Ausblick über den Flughafen in die Berge

Den ersten Zwischenstopp legten wir im Dorfladen in Almendingen ein. Hier kann man sich mit einem kleinen Proviant für unterwegs eindecken. In dem kleinen Geschäft erkennt man schnell, was einen auf der weiteren Tour überall erwarten wird: jede Menge lokale und saisonale Produkte – von Käse über Fleischwaren bis hin zu Confi und Müesli-Mischungen.

Lehrreiche, humorvolle und genussreiche Zwischenstopps

Unterwegs gibt es zahlreiche Infotafeln, die mit lehrreichen Fakten und humorvollen Anekdoten zu lokalen Gegebenheiten, der Natur oder der Landwirtschaft aufwarten. So hat man immer wieder die Möglichkeit für eine Verschnaufpause und erfährt gleichzeitig Wissenswertes über die Region.


Infotafeln orientieren über die weitere Strecke und bieten lehrreiche und witzige Informationen

Übrigens: wer gerne eine Tasse guten Kaffee trinkt, sollte unbedingt dem Kaffeehaus Stettler einen Besuch abstatten. In dem kleinen Café im alten Bahnhöfli in Deisswil werden insgesamt fünf eigene Kaffeemischung angeboten – auch für die Kaffeemaschine zuhause. Diese werden aus Rohbohnen aus Mittel- und Südamerika sowie aus Indien zusammengestellt und anschliessend in einer lokalen Kleinrösterei geröstet.

Crema – laut Chefin Fabienne Stettler der beste Stettler-Kaffee. (Foto: Facebook)

Weiter geht die gemütliche Fahrt in Richtung Flugbrunnen bei Bolligen zu anderen Stettlers: Walter und Annemarie. Sie haben sich auf den Obstanbau spezialisiert, sogar Pfirsiche und Nektarinen wachsen auf ihren Feldern, vor allem aber Äpfel. Insgesamt 40 Apfelsorten pflücken sie von ihren Bäumen und wir hatten das Vergnügen etwa einen Viertel davon zu probieren.

Von bekannten Sorten wie Gala oder Elstar bis hin zu sehr alten und heute unbekannteren Sorten – dazu gehören z.B. die Ananasrenette, die Berner Rose, die Goldparmäne oder der Freiherr von Berlepsch. Verkauft wird ausschliesslich auf dem Wochenend-Märit in Bern (das nächste Mal am 24. Oktober) sowie im hofeigenen Laden. Wer in der Nähe ist – unbedingt bei Stettlers Obsthof vorbeischauen!

Stettlers Hofladen ist ein Paradies für Liebhaber frischer Äpfel

Durchprobieren lohnt sich

Die letzte Vormittagsetappe führt uns zum Inforama Rütti in Zollikofen, nordöstlich von Bern. Dabei handelt es sich um das Aus- und Weiterbildungs-, Beratungs- und Tagungszentrum für Land- und Hauswirtschaft, Gemüsebau und Pferdeberufe im Kanton Bern. Dazu gehört auch das Restaurant Alte Mühle, das uns zum Mittagessen erwartet.

Es gibt ein schönes Salatbuffet, verschiedene Gerichte sowie einen Wochen-Hit, das Ambiente ist hell und urchig-modern – eine ansprechende Mischung aus umgebauter Scheune und IKEA-Showroom. Das Inforama Rütti verfügt über eine moderne Infrastruktur mit Sitzungszimmern, Seminarräumen und dem Restaurant und bietet sich darum auch für die Durchführung von Tagungen, Seminaren und Banketten an.

Das Restaurant «Alte Mühle» im Inforama Rütti bietet sich für eine Mittagspause an

Nach dem Mittagessen starten wir bereits auf unsere letzte Etappe in Richtung Wohlensee. Die Strecke führt über kleine Landstrassen, Waldwege und vorbei an unzähligen Obstbäumen und Kuhweiden.

Äpfel und Kühe säumen den Weg

Bei diesem Anblick ist man gewillt, stehenzubleiben und den Kühen beim Nichtstun zuzuschauen

Die Aussicht auf den Wohlensee ist herrlich und spätestens bei der Abfahrt von Wohlen bei Bern zum See hinunter bin ich froh, dass wir die Route nicht in Gegenrichtung absolvieren. Unten angekommen lädt der See bei entsprechenden Temperaturen zum Baden ein, oder man geniesst einfach den Blick auf die Wohleibrücke von den Wiesen entlang des Ufers aus.

Die Wohleibrücke feiert 2020 ihren 100. Geburtstag

Hier verlassen wir den Velowanderweg 888 und machen uns auf den Weg zurück ins Zentrum von Bern. Den südlichen Teil nach über Köniz und Muri bei Bern sparen wir uns für unseren nächsten Ausflug auf.

Und noch ein kleiner Tipp: Damit man unterwegs auch sicher keinen Infopunkt und keinen Hofladen verpasst, hat es an jeder Infotafel einen QR-Code, über welchen man Infos zur nächsten Etappe und den nächsten Zwischenstopps abrufen kann.

Mittels QR-Code bekommt man die Routen-Infos direkt aufs Smartphone

Hier geht’s zur Website.

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