Reisen ohne zu reisen
Ihr habt genug von den ganzen Klimadiskussionen? Wollt keine Emissionen bei Flugreisen mehr verursachen? Euch aber dennoch vom Alltagsstress erholen und mal raus aus dem Ganzen?
Dann habe ich hier drei Tipps für „Instant-Erholung“ für Euch: Herrliche Strände, rauschende Wälder, lächelnde Buddhas – alles ist nur einen Augenschlag entfernt. Und in null komma nichts in Gedanken erreichbar. Wohlbefinden, Ausgeglichenheit und eine grosse Portion Erholung gibt’s gratis dazu. Da kann ich doch nur noch sagen: Beam me up, Scotty!
Einmal Seele und zurück: Klang-Reise auf dem Monochord
Durch puren Zufall durfte ich vor Jahren zum ersten Mal auf Klangreise mit einer wahren Meisterin gehen. Yasmin Dinally bietet unter dem Motto „Voice of the Tribal Soul“ Reisen in andere Sphären an. Sie leitet ihre Patienten bzw. Gäste durch Musik in absolute Tiefenentspannung.
Bereits als Kind von Musik berührt und bewegt, entdeckte Yasmin schnell den Gesang als Ausdrucksform für sich. Nachdem sie zum ersten Mal ein sogenanntes Monochord in Aktion erlebt hatte, ging alles sehr schnell: Durch dieses Resonanz-Instrument, das einer dickbauchigen Gitarre ähnelt, auf das man sich drauflegen kann, entdeckte sie die Musik und auch ihre Stimme ganz neu. „Es war, als würde ich nach Hause kommen“, sagt sie.
Man glaubt es ihr, wenn man ihrem Klangspiel und ihrer Stimme lauscht. Wort- aber nicht laut-los singt und summt sie Töne, lässt grosse Kristall-Klangschalen und Koshi-Glockenspiele erklingen und das Monochord tönen. Die Schwingungen übertragen sich eins zu eins auf den Körper, und der vibriert bis in die Fingerspitzen. Fast in Trance glaubt man fast zu fliegen und gleichzeitig von kosmischen Klängen getragen zu werden. Wunderbar. Bei Yasmin wähne ich mich ruckzuck irgendwo zwischen Hawaii, Bali und dem ganz persönlichen Sehnsuchtsort meiner Seele…
Einmal Australien und zurück: Klangschalen-Meditation-Reise
Recht verwandt ist eine Klangreise mit Klangschalen. Auch hier wird mit der heilsamen Wirkung von Klang und Rhythmus auf Körper, Geist und Seele gearbeitet. Peter Hess, ein deutscher Diplom-Ingenieur für Physikalische Technik, passte das alte fernöstliche Wissen aus dem Himalaya auf unsere westliche Gesellschaft an. Er entwickelte spezielle Klangschalen, die gezielt auf dem bekleideten Körper positioniert und behutsam angeklungen werden. Die feinen Vibrationen, die von der klingenden und damit schwingenden Klangschale ausgehen, breiten sich nach und nach im Körper aus und wohltuende Entspannung setzt ein.
Copyright: Peter Hess Institute
Zunächst in Australien und nun seit über zehn Jahren in der Schweiz war sie jahrelang erfolgreich im Bereich Corporate Communications im Finanzsektor tätig, bevor sie sich als Trainerin sowohl in der persönlichen als auch beruflichen Fortbildung selbständig machte. „Selbstheilung und individuelles Wohlbefinden kann man nicht kaufen – auch nicht mit allem Geld der Welt. Ich möchte den Menschen Methoden zur Stärkung zeigen, die sie in ihrem Alltag anwenden können“, sagt sie.
Hier in der Schweiz ist Sarah Davies De Paola eine der ausgebildeten Klangmassagepraktikerinnen nach Peter Hess. Die Australierin hatte zuvor bereits verschiedene Coachingkurse absolviert und Energieheilmethoden wie Atemarbeit, das berührungslose „Pranic Healing“ oder „Chakra Healing“ studiert.
In Gruppenmeditationen oder auf Klangreisen, die sie leitet, kombiniert sie die verschiedenen Techniken mit Klang. „Je nach den Bedürfnissen der Gruppe und der Beschaffenheit des Raums, sind die Erlebnisse auf diesen Klangreisen komplett verschieden“, meint Sarah.
Die Kombination von down-to-earth und doch ein bisschen abgehoben, liegt mir sehr und so lasse ich mich immer mal wieder von Sarah an einsame Strände, zu lächelnden Buddhas oder lachenden Kookaburras mitnehmen. Alles scheint möglich und in Reichweite, nie war Reisen unbeschwerter.
Einmal schwarzes Loch und zurück: Yoga Nidra
Über Yoga Nidra hatte ich hier ja schon einmal geschrieben. Die Technik ist für mich immer noch die einfachste Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit ungeahnte Energien freizusetzen. Bin ich sehr erschöpft, gleicht meine Meditation allerdings eher eine Reise ins eben frisch fotografierte schwarze Loch.
Etwa nach Minute zwei bin ich komplett weggebeamt, visualisiere nichts und denke noch weniger. Der einzige Unterschied zum schwarzen Loch: Ich kann zurückkehren. Pünktlich zu den Aufwachklängen oder -sätzen des Meditationsleiters bin ich wieder da und topfit.
Infos:
Geleitete Meditationen und Yoga Nidra Sessions lassen sich gut per App überall auf der Welt machen. Meine bevorzugte Meditations-App ist Headspace von Andy Puddicombe, ein Engländer, der als junger Mann mehrere Jahre als Mönch in einem tibetischen Kloster in Nordindien lebte und sein dort erlerntes Wissen auf unsere Welt adaptiert hat.
Personen, die Euch live mit auf Klangreisen nehmen, findet ihr online sicher auch in eurer Nähe. Meine Favoriten in Zürich und Umgebung sind die folgenden: