Drachentöter, Schnee und schreiende Bäume auf Rhodos

Drachentöter, Schnee und schreiende Bäume auf Rhodos

Mit dem Katamaran ist man in nur 2 ¼ Stunden von Kos im Hafen von Rhodos. Ich recke etwas den Hals bei der Hafeneinfahrt, weil ich mir vorstellen will, wo der berühmte Koloss gestanden ist, bevor, wie so oft in diesen Breiten, ein Erdbeben dem Weltwunder ein schnelles Ende bereitet hat.

Der Hafen ist gesäumt von einer beeindruckenden mittelalterlichen Mauer die vier Kilometer lang ist. Trotz der angenehmen Überfahrt sind wir einfach dankbar in unsere Bleibe, dem Semiramis City Hotel, anzukommen. Es ist so wie ich Unterkunft mag. Nah am Meer, ruhig gelegen und in Gehweite zum Zentrum.

Der erste Ausflug führt uns nach Kalithea. Der Ort wäre eigentlich gar keinen Besuch wert, wenn die fleißigen italienischen Besatzer nicht eine inzwischen baufällige Therme hinterlassen hätten, die mit EU-Geldern wieder in ein Schmuckstück verwandelt wurde. Hier werden selbst echte Heiratsmuffel schwach. Ich habe noch nie einen Ort gesehen, der sich besser für eine Trauung eignet, als der innere Hof mit Aussicht aufs Meer.

KalitheaDie Therme in Kalithea

Die darunterliegende kleine Bucht ist sehr charmant und eignet sich gut für Familien, weil man die Kinder leicht im Auge behalten kann. In Lindos, das völlig zu Recht für seine wunderschöne Badebucht bekannt ist, liegt eine der bedeutendsten Stätten der Antike. Die Akropolis von Lindos.

Esel tragen in 8-Stundenschichten geduldig Touristen auf den Berg. Für vier Euro, kann man auch ein Bild für die Ewigkeit von diesem Abenteuer erwerben. Und wenn wir uns nicht so blöd vorgekommen wären, dann hätten wir auf den Aufstieg zu Fuß in der Hitze auch erspart.

Befestigungsanlage LindosDie Festung in Lindos

Restauranttipp Rhodos – Mavrikos

Die Anstrengung wird mit einer beeindruckenden Befestigungsanlage der Johanniter und am Gipfel durch die Fragmente der Akropolis belohnt. Ausreichend zu Trinken und ein guter Sonnenschutz ist aber wirklich dringend anzuraten. Der denkmalgeschützte Ort darunter lädt zum Shoppen und Flanieren ein. Dann wartet eine echte Überraschung auf uns.

Im Mavrikos Restaurant esse ich so gut Griechisch wie noch nie in meinem Leben. Alles ist etwas raffinierter als die übliche Küche und schmeckt phantastisch. Die Preise sind trotzdem sehr moderat mit 22 Euro für das teuerste Gericht (ok, der Lobster hätte 75 Euro gekostet).

Tintenfischrisotto Mavrikos Restaurant RhodosTintenfischrisotto im Mavrikos Restaurant

Schmetterlinge, unser Guide gibt lachend zu, dass es eigentlich Motten sind, erwarten uns in Petaloudes. Sie ernähren sich hier von einer bestimmten Baumart und sind in der Paarungszeit zwischen Ende Juni bis September zu Millionen in dem idyllischen Tal.

Zypressenallee FilerimosEine Zypressenallee auf dem Hügel Filerimos

Dann kommen wir nach Filerimos, einem Hügel südwestlich von der Hauptstadt.

Ein Vorurteil werde ich dort los: Es schreien auch weiblichen Pfauen nervtötend laut. Wir bekommen eine amüsante Geschichte zu hören. Eine Reisegruppe war in Kameiros, wo wir uns die hellenistische Stadtanlage ansehen, unterwegs und meinte zum lauten Gezirpe der Grillen: „Können Sie nicht die Bäume gießen? Die schreien schon vor lauter Durst.“

schreiende PfauenSchön, aber laut: Ein Pfau

Die Altstadt von Rhodos Stadt

Schließlich geht es doch noch nach Rhodos-Stadt. Der Großmeisterpalast wurde ebenfalls von den Italienern aufgebaut, ist aber, auch wenn er nur sehr partiell original ist, eine echte Sehenswürdigkeit. Mit Mosaikböden aus Kos verziert gibt er einen Einblick in das Leben der Kreuzritter. Mehr Einblick als man erwartet gibt es in Europas erstem 9-D-Kino namens Thrones of Helios das einen Film über die Geschichte der Insel zeigt.

Angeschnallt rast man durch die Vergangenheit, bekommt Wasser und Seifenblasen ins Gesicht und zu guter Letzt noch eine Ladung Schnee. Der relativ hohe Eintritt für Erwachsene von 10 Euro ist aber jeden Cent wert. Es macht einfach Spaß und selbst die Einheimischen können mehrfachen Besuchen nicht widerstehen.

GroßmeisterpalastDer Großmeisterpalast

Eine Ausstellung ergänzt den anschaulichen Geschichtsunterricht und da kommt dann der Drachentöter ins Spiel. Ein Johanniter, der gegen die Order des Großmeisters, den Drachen der schon viele Glaubensbrüder tötete geköpft hat.

Etwa 200 Jahre später stellte sich heraus, dass das Fabelwesen ein gemeines Krokodil war. Diodone de Gozon hat seine außerordentliche Tat immerhin den Großmeistertitel eingetragen. Die Altstadt lockt uns inzwischen sehr, obwohl wir mehrfach gewarnt werden, dass es recht leicht fällt die Orientierung zu verlieren.

ruhige Ecke AltstadtEine ruhige Ecke in der Altstadt von Rhodos

Für Hardcore-Shopper ist die Sokratesstraße das Paradies auf Erden. Ich kann allerdings nichts entdecken, dass man auf ähnlichen Märkten in ganz Europa nicht auch bekommen kann. Etwas abgelegen gibt es dann aber doch Strickware aus Baumwolle des Landes und recht hübsche Schuhe.

Richtig spannend wird es erst als wir uns, schon im Dunkeln, endlich verirren. Wir finden in einer kleinen abgelegenen Seitenstraße einen lauschigen Innenhof der zum Paris Garden Café gehört und etwas weiter echtes Kunsthandwerk von Metallkünstlern und Glasbläsern.

KunsthandwerkGriechisches Kunsthandwerk

Abschied nehme ich nur ungern, auch weil mitten im Sommer für den nächsten Tag Regen vorhergesagt ist – und wer kann schon erzählen auf der Insel mit 300 Sonnentagen so ein außergewöhnliches Ereignis miterlebt zu haben?

Der Besuch von Rhodos fand im Rahmen einer Pressereise der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr statt, die in Kooperation mit Kuoni durchgeführt wurde. Die  Griechische Zentrale für Fremdenverkehr ist ein Kunde von PrimCom Österreich.

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