Ein Nordlicht auf Entdeckungstour in Palermo

Ein Nordlicht auf Entdeckungstour in Palermo

Palermo also. Gemeinsam haben wir ein Wochenende in der sizilianischen Hauptstadt verbracht. Wir, das waren mein italienischer Freund Fabio, seine italienischen Freunde und ich.

Angekommen und eingecheckt ging es direkt ins Zentrum der süditalienischen Stadt. Wir waren zum gemeinsamen Abendessen verabredet. Ein großes „Ciao ragazzi! Ciao belli! bei der Ankunft, man hatte sich lange nicht gesehen. Und so fand ich mich schnell umringt von mindestens zwei Dutzend Italienern wieder. Küsschen links, Küsschen rechts.

Häuser

Für mich die erste Stresssituation des Abends. Da wo ich herkomme – aus Eckernförde, was in Schleswig-Holstein zwischen Flensburg und Kiel liegt – gibt man fremden Menschen höchsten(!) die Hand. Ein beherzter Klopfer auf den Tisch tut es im Notfall auch, ohne kaltherzig oder unfreundlich rüber zu kommen. Einen Kuss bekommen nur die besten Freunde und die engsten Verwandten – und das auch nur zu besonderen Anlässen.

Meine Begrüßungsperformance war also verbesserungswürdig.

Am Tisch angekommen lerne ich, dass das italienische Volk und die italienische Küche untrennbar zusammen gehören. Und darum haben wir an diesem Wochenende auch gefühlte 90 Prozent unserer Zeit essend und trinkend verbracht. „Pasta coi Broccoli“ zum Beispiel, also Pasta mit Brokkoli, gehört zu den Klassikern auf Sizilien. Oder „Insalata Finocchi e Arance“, ein Fenchel-Orangen-Salat. Überraschend simpel und trotzdem unglaublich delicioso!

Für alle, die jetzt Appetit auf den Salat bekommen haben und ihn zu Hause mal ausprobieren möchten, gibt es hier das Rezept:

Salat2

Für vier Portionen benötigt man 2 Fenchelknollen, 2-3 Orangen, eine kleine rote Zwiebel, 3-4 eingelegte Sardellen, Olivenöl, Salz und Pfeffer.

Zubereitung: Orangen, Fenchel und Zwiebel klein schneiden. Für das Dressing Salz, Pfeffer und Olivenöl verrühren. Anschließend Orangen, Fenchel und Dressing in eine Schüssel geben. Als kleines Highlight ein paar eingelegte Sardellen dazu geben. Umrühren, kurz ziehen lassen, fertig!

Salat1

Abendessen dauern lange in Italien. Und zum Essen wird Wein getrunken. Beim Hauptgang angekommen wird mein Verlangen nach Wasser so stark, dass ich mich als Nicht-Italienerin outen muss; ich bitte den Kellner um Wasser. Von den anderen werde ich nur belächelt. Anfängerin. Und dann auch noch mit Kohlensäure. „Questi tedeschi“.

Der nächste Morgen in unserer Unterkunft in der Via Tripoli. Es gibt ein kleines italienisches Frühstück. Also Kaffee (Espresso) und Croissant beziehungsweise Brioche, wie die Italiener sagen.

AussichtUnsere Aussicht…

Zubereitet von Gastgeber Luigi, der uns ein bisschen Gesellschaft leistet. Wir erfahren, dass Luigi in Palermo geboren und aufgewachsen ist. Seiner Familie gehört die halbe Stadt, von Hotel bis Fahrradverleih. Er müsse kurz etwas besorgen, ob wir einen Moment die Stellung halten könnten? Na klar können wir das. Mir wird ganz schummerig von so viel Unkompliziertheit.

Dann wollen wir die Stadt erkunden. Erwartungsgemäß spielt sogar das Wetter mit. Wir laufen entlang des Teatro Massimo durch die Hauptstraße Palermos bis zur Kathedrale Maria Santissima Assunta, der wichtigsten Kultstätte Palermos. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der imposante Bau immer wieder verändert und im Zeitalter arabischer Herrschaft sogar in eine Moschee verwandelt.

Die Kathedrale Maria Santissima AssuntaKathedrale Maria Santissima Assunta

Anschliessend haben wir im „Kepalle ARANCINE“ in der Via Terrasanta gegessen, um eine weitere Spezialität Siziliens kennenzulernen: Arancini, „kleine Orangen“, sind frittierte und gefüllte Reisbällchen und gehören zur traditionellen sizilianischen Küche. Gefüllt sind diese mit Käse, Fisch, Fleisch, getrockneten Tomaten oder anderen leckeren Sachen.

Es gibt auch verschiedene süße Varianten, die dann mit Schokolade oder Marmelade gefüllt sind. Im „Kepalle ARANCINE“, einer Art Imbiss, wählt man am Tresen das schönste Bällchen aus. Zwischen drei und vier Euro kostet hier so ein Leckerbissen, der dann anschließend stehend verzehrt wird.

Arancinaein leckeres Arancino

Ich hatte ja vorhin bereits erwähnt, dass wir circa 90 Prozent unseres Aufenthalts in Palermo essend und trinkend verbracht haben. In der verbleibenden Zeit waren wir unter anderem auf den historischen Märkten Vucciria, Ballarò, Capo und Borgo Vecchio unterwegs.

Neben dem Essen gehören diese ganz klar zu den Highlights der Stadt. Denn hier kann man das echte Palermo erleben, mit einer einzigartigen Mischung aus Gerüchen, Farben und Stimmengewirr.

Ein Wochenende geht schnell vorbei. Besonders, wenn es viel zu erleben gibt. Wieder in Berlin angekommen laufen wir an einem italienischen Restaurant vorbei. Ob es hier auch die leckeren Arancine gibt? So frisch wie in Palermo sind die aber bestimmt nicht.

Weitere Informationen für die Reise nach Palermo:

Anreise mit dem Flugzeug

In Palermo wird ein Shuttleservice vom Flughafen bis direkt in die Innenstadt angeboten. Die Fahrtzeit beträgt circa 40 Minuten. Die Preise und genauen Abfahrtszeiten können Sie folgender Website entnehmen: www.prestiaecomande.it.

Anreise mit der Fähre

Fährverbindungen nach Palermo existieren von diversen italienischen Städten, wie zum Beispiel Genua, Livorno oder Neapel. Informationen zur Verbindung Genua-Palermo finden Sie unter www.gnv.it. Verschiedene Kreuzfahrtschiffe laufen außerdem den Hafen von Palermo an.

Weitere Informationen zu Anreise, Unterkunft und Sehenswürdigkeiten gibt es unter www.visitpalermo.it.

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