Familienwanderung auf dem Bärenweg in Scuol

Familienwanderung auf dem Bärenweg in Scuol

Das Unterengadin hat in Scuol und Umgebung viel zu bieten. Besonders angetan hat es mir der «Senda da l’uors» – der Bärenweg.

Das Postauto schlängelt sich den Berg hoch und fährt entlang des Schweizerischen Nationalparks in Richtung S-Charl. Die Landschaft am Fusse des Piz Pisoc, der mit 3173,3 m ü. M. höchsten Erhebung des Schweizerischen Nationalparks, ist schroff, wild und wunderschön.

Bärenweg Scuol WanderungDer Bärenweg «Senda da l’uors» startet bei der Punt Ravitschana

Bärenweg ScuolDer Erlebnisweg ist auf Kinder ausgerichtet und ersteckt sich über 1,5 km

An der Haltestelle Scuol – Ravitschana, vom Bahnhof Scuol-Tarasp aus dauert die Fahrt rund 30 Minuten, treffen wir Seraina Campell. Die Biologin arbeitet seit zwölf Jahren beim Schweizerischen Nationalpark und wird uns auf den Spuren der Braunbären begleiten. Nachdem 1904 der letzte Bär im Nationalpark erlegt wurde, dauerte es 101 Jahre, bis der erste Jungbär aus dem rund 60km entfernten Naturpark Adamello-Brenta im Trentino wieder den Weg ins Bündnerland fand.

Bärenweg Scuol Wanderung EngadinVor einer Begegnung mit einem richtigen Bären braucht man sich auf dem Bärenweg nicht zu fürchten

Der rund 1,5km lange Erlebnisweg ist vollumfänglich dem Bären gewidmet und bietet den kleinen aber auch grösseren Besuchern an insgesamt neun Posten zahlreiche Informationen rund um das Leben von Meister Petz – von der Nahrungsaufnahme und der Gewichtsentwicklung vor dem Winterschlaf bis hin zur Veranschaulichung des Wachstums eines Bären: Bei Geburt ist er so gross wie ein Meerschweinchen und nach sechs Monaten so gross wie ein gleichaltriges Kind. Dann folgt die Entwicklung bis zum ausgewachsenen und mehr als 700kg schweren Muskelprotz.

Bärenweg Scuol WanderungSeraina Campell bringt den Kindern auf spielerische Art und Weise einiges über Bären bei

Der Weg führt entlang der Clemgia, einem Nebenfluss des Inns, der sich durch die idyllische Landschaft windet. Gerade bei wärmeren Temperaturen hilft das eiskalte Wasser so manchem motivationsbedürftigen Nachwuchswanderer wieder auf die Beine. Und wenn’s mal gar nicht mehr geht, dann gibt es unterwegs genügend Grillstellen und Rastplätze für ein regenerierendes Päuschen. Da sich der Bärenerlebnisweg nicht direkt im Nationalpark befindet, darf man hier nicht nur grillieren, sondern auch die Umgebung abseits des Wanderwegs erkunden. Und das lohnt sich! Die unzähligen Ameisenhaufen und bunten Bergblumen wollen schliesslich inspiziert werden.

Bärenweg Scuol WanderungUnterwegs säumen bunte Blumen wie die Teufelskralle (auch bekannt als «Rapunzel»)…

Bärenweg Scuol Ameisen…sowie unzählige Ameisenhügel den Weg

Auf halbem Weg überqueren wir auch eine grosse Wiese, in deren Mitte sich ein eingezäuntes Bienenhaus befindet. Hier lernen wir Franz Hodel kennen. Der Imker aus Itingen/BL züchtet hier Bienen. Den gewonnenen Alpenrosenhonig verkauft er dann u.a. auf verschiedenen Schweizer Advents- und Weihnachtsmärkten. Wir müssen jedoch nicht so lange warten und dürfen den Honig direkt von der Wabe probieren. Flüssiges Engadiner Gold auf einem Löffel – herrlich!

Unterwegs dürfen wir im Bienenhaus von Franz Hodel den Alpenrosenhonig direkt von der Wabe probieren

 Die 1,5km lange Strecke schafft man bei Bedarf problemlos in ca. 30 Minuten. Absolviert man jedoch alle Bärenposten und erkundet etwas die Umgebung, dann sind schnell zwei bis drei Stunden vergangen. Mit einem geländegängigen Kinderwagen ist die Strecke wohl machbar, aber wirklich empfehlenswert ist das sicher nicht.

Der Weg ist einfach begehbar, aber an einigen Stellen nicht wirklich für Kinderwagen geeignet

Die frische Luft macht natürlich hungrig. Für ein ausgiebiges Picknick eignet sich der Grillplatz am Ende des Bärenwegs. Das Lunchpaket haben wir in der Jugendherberge in Scuol überreicht bekommen und kaum brannte das Feuer, ragten auch schon die ersten Stöcke mit Cervelats und Schlangenbrot über der Hitze.

Die Bärenausstellung im Museum Schmelzra ist ein spannender Abschluss eines abwechslungsreichen «Bärentages»

Gleich nebenan lädt das Museum Schmelzra mit seiner Bergbau- und Bärenausstellung auf einen Besuch ein. Ein schöner Abschluss eines bärenstarken Ausflugs. Praktisch: Gleich gegenüber dem Museum befindet sich die Postauto-Haltestelle Schmelzra. Pünktlich werden wir abgeholt und zurück zur Jugendherberge gebracht, die sich gleich neben dem Bahnhof befindet. Das unverwechselbare «Tüü-taaa-tooo» aus dem Postauto-Horn erfreut die Gemüter der Kleinen aber auch der grossen Bärenfreunde.

Ideal gelegene Unterkunft für Familien: die Schweizer Jugendherberge in Scuol

Weitere Informationen zur Wanderung gibts unter diesem Link: www.engadin.com/poi/baerenthemenweg-senda-da-luors

Die Reise wurde organisiert durch die Schweizer Jugendherbergen (SJH) in Zusammenarbeit mit Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair. Die SJH sind Kunde von PrimCom.

 

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