Zu Besuch in der Brückenstadt Fribourg
Von Fribourg kannte ich bis vor kurzem nur den Bahnhof. Während meiner Zeit als Au-pair auf dem Weg nach Lausanne stoppte mein Zug jeweils in der Zähringerstadt an der Saane – ausgestiegen bin ich jedoch nie.
Dabei hätte sich ein Stopp gelohnt, wie ich mittlerweile weiss. Fribourg oder Freiburg im Üechtland ist Hauptort des Saanenbezirks im gleichnamigen Kanton. Die Stadt wurde offiziell im Jahr 1157 gegründet und ist seither beidseits des Flusses Saane stetig gewachsen. Bei rund einem Drittel der fast 40‘000 Bewohner handelt es sich um Studenten, die sich an der zweisprachigen Universität eingeschrieben haben.
Von Bahnhof aus gelangt man in wenigen Minuten zu Fuss ins Stadtzentrum. Die Rue de Lausanne bietet einige Shoppingmöglichkeiten und nette Kaffees laden zum verweilen ein.
Die autofreie Rue de Lausanne mit einigen Shoppingmöglichkeiten
Besonders gefallen hat mir das rustikal und dennoch stilvoll eingerichtete „Les Trentenaire“. Hier gibt es eine umfangreiche Bierkarte aber auch feiner Cidre steht im Angebot.
Etwas weiter unten gelangt man zur Place des Ormeaux. Hier befindet sich der „Espace Jean Tinguely et Niki de Saint Phalle“.
In einem ehemaligen Tramdepot sind einige Werke von Künstler Tinguely und seiner Lebensgefährtin Niki de Saint Phalle ausgestellt. Ideal für alle Kunstliebhaber. Jean Tinguely ist übrigens in Fribourg geboren, aufgewachsen jedoch in Basel. In der Neustadt befindet sich ein Brunnen von Tinguely, der seinem Freund und Formel-1-Fahrer Jo Siffert gewidmet ist.
Der Jo-Siffert-Brunnen
Auf der Place des Ormeaux selbst kann ich das nette Café des Arcades empfehlen. Um etwas mehr über die Altstadt und die Geschichte von Fribourg zu erfahren, habe ich mich für eine persönliche Stadtführung mit eigenem Stadtführer entschieden. Er zeigt mir während zwei Stunden spannende Ecken in der Studentenstadt, die man nicht auf den ersten Blick entdeckt.
Der Weg führt uns vorbei an der Kathedrale St. Nicolas – mit ihren wunderschönen farbigen Glasfenstern – zur Zähringerbrücke. Nachdem man den netten Ausblick auf sich hat wirken lassen, kann man die Treppen nach unten in die Altstadt nehmen.
Ein wunderschöner Ausblick von der Zähringerbrücke
Die historische Altstadt – auch „Basse-Ville“ genannt – hat es mir besonders angetan. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Wunderschöne meist weisse Häuschen reihen sich hier aneinander. Wir begegnen kaum Menschen, dafür mehreren Brücken. Auf dem Place du petit-Saint-Jean empfiehlt es sich in ein Restaurant zu sitzen und es einfach etwas langsamer anzugehen. Danach ist man gestärkt für einen schönen Spaziergang in der „Basse-Ville“.
Meine Lieblingsbrücke ist die Pont du Milieu. Warum? Weil man von hier einen tollen Blick auf die Stadtmauern von Fribourg hat, welche die Stadt früher von Angreifern geschützt haben. Die Häuser sind meist nicht breiter als drei bis vier Meter. Man fühlt sich ins Mittelalter zurückversetzt.
Blick von der Pont du Mileu Brücke
Zurück in die Neustadt geht es mit dem Funiculaire – einer der letzten Standseilbahnen in Europa, die rein mit Abwasser betrieben werden. Ein wenig riecht man das ja schon… 🙂
Von der Bahn aus geniesst man nochmals einen schönen Blick auf die „Basse-Ville“. Für GA-Besitzer ist die Fahrt gratis, mit ½ Tax CHF 2.10 und sonst CHF 2.80.
In wenigen Minuten ist man mit dem Funiculaire entweder in der Neu- oder der Alstadt
Dann geht es auch schon langsam zurück Richtung Bahnhof. Zuerst muss ich aber unbedingt noch ein traditionelles Safranbrot probieren. Üblicherweise wird dieses mit dem „Kilbisenf“ genossen, ich entscheide mich aber für viiiiel Konfitüre. Mhhm!
Vielen Dank an Fribourg Tourismus für die tolle Einladung. Ich komme bestimmt bald wieder! Und die nächste Schweizer Stadt steht auch schon fest. Nämlich Neuenburg/Neuchâtel.
Weitere Informationen unter: Eine Übersich an verschiedenen Stadtführungen in Fribourg gibt es hier.