Rund um den Säntis
Wo fühlt man sich wie im Hobbitland aus «Herr der Ringe» und weshalb kommen selbst Hartgesottene auf der Selunbahn ins Schwitzen? Und wo steht eine unsichtbare Käsebank? Nina Kobelt und Silvia Schaub stellen in ihrem Buch «111 Orte rund um den Säntis, die man gesehen haben muss» (Emons Verlag) reizvolle, erstaunliche und überraschende Orte in der Ostschweiz vor.
Für Travelistas haben sie eine Auswahl an besonderen Orten getroffen, die man besucht haben sollte.
Die Hügel-Zauberwelt auf dem Säntis
Wer von Nesslau aus die Schwägalpstrasse hochfährt, fühlt sich bei Ennetbühl plötzlich wie im Film. Hunderte grasüberwachsene Hügel erinnern an das Hobbitland aus «Herr der Ringe». Gandalf und Frodo hätten bestimmt ihre Freude an dieser Landschaft, die von einem Bergsturz herführt. Wanderwege gibt es viele in dieser Zauberwelt, die noch etwas anderes zu bieten hat: wunderbare, gigantische Ahornbäume auf der Alp «Gössigen» oberhalb von Ennetbühl.
Die Insel Helgoland
Wer will schon an die raue Nordsee reisen, wenn «Helgoland» gleich vor der Haustür liegt? Zwar findet man auf der 1808 Quadratmeter grossen Insel keine Sandstrände, dafür liegt sie paradiesisch schön mitten in der Thur bei Nesslau-Neu St. Johann. Zu ihrem Namen kam sie, als das nahegelegene Kloster während des Ersten Weltkrieges Flüchtlingskinder aus Norddeutschland aufnahm. «Helgoland» sollte ihnen symbolisch ein Stück Heimat geben. Noch heute ist das «Inseli» mit der kleinen weissen Kapelle, den Feuerstellen und Spielbäumen bei Gross und Klein sehr beliebt.
Hinter den sieben Bergen
Selbst Hartgesottene geraten kurz ins Schwitzen, wenn sie in die Holzkiste steigen müssen. Doch die wilde Fahrt mit der Selunbahn lohnt: Oben, hinter den sieben Bergen, ist eine märchenhafte Welt. Nicht nur kann man im Restaurant Wildmannli die Namen der sieben Churfirsten auswendig lernen, sondern auch den kurzen Spaziergang zum Wildmannlisloch unternehmen. Dort hausten einst – der Name sagt es – wilde Frauen und wilde Mannli, und der Findling Johannes Seluner. Eine magische Welt!
Der Instagram-Spot
Wo man, jetzt mal abgesehen vom Säntisgipfel selber, den besten Schnappschuss für Instagram macht, kann man nicht sagen – zu viele Orte präsentieren sich atemberaubend fotogen. Ein Ort sei trotzdem erwähnt: Die Saxer Lücke bietet spektakuläre Gesteinsfalten, umwerfende Aussichten auf das Rheintal, den Alpstein und zeitweise auch den Fählensee: Dort steht eine unsichtbare Käsebank. Nach einer kurzen Wanderung erreicht man sie – und gleichzeitig das Restaurant Bollewees.
Der höchstgelegene Whiskytrek der Welt
Sepp Mansers Whisky «Edition Meglisalp» wird nicht in irgendeinem Tank gelagert, sondern in einem echten Portweinfass auf 1520 Metern über Meer. Um ihn zu geniessen, muss man etwas Aufwand betreiben, dauert die Wanderung doch ab Wasserauen rund 2,5 Stunden.
Die Meglisalp ist nur eine Station auf dem «höchstgelegenen Whiskytrek der Welt». Mehr als zwei Dutzend Berggasthäuser bieten ihre eigene Version eines Säntis Malt an, darunter auch die spektakuläre Felsenbeiz Aescher oder die Tierwis mit der wohl ältesten Transportseilbahn Europas.
Der Ottilia-Brunnen
Ein kurzer Spaziergang lässt einen die Augen reiben: Im Guggerloch im Hirschberggebiet steht eine Kapelle mit einem Brunnen, der es in sich haben soll. Die Stätte ist der heiligen Ottilia gewidmet, die im 7. Jahrhundert blind geboren wurde, und bei ihrer Taufe das Augenlicht wiedererlangt haben soll. Man sagt sich, dass demnach das Wasser aus dem Ottilia-Brunnen bei allen Augenleiden hilft.
Den Vorgänger von «111 Orte rund um den Säntis, die man gesehen haben muss» heisst «111 Orte im Engadin, die man gesehen haben muss» und kaufen kann man sich das Buch hier.