„Ihr Poolboy wird in wenigen Tagen ausgebucht sein“

„Ihr Poolboy wird in wenigen Tagen ausgebucht sein“

„Das findet Ihr jetzt sowieso nicht mehr – unmöglich!“ meint meine Freundin, die Korsika-Kennerin, als ich ihr von meiner Wunschunterkunft für den Sommer erzähle: ein Haus in Gehdistanz zum Strand, so dass man morgens vor dem Frühstück schnell ins Meer springen kann und nicht aufs Auto angewiesen ist.

Es ist bereits Januar und meine Freundin hat wie ich die letzten Nächte auf verschiedenen Buchungsplattformen im Internet verbracht. Sie mit dem Vorteil, dass sie die Insel kennt – ich absolut ahnungslos und hoffnungslos überfordert damit, ob jetzt der Westen Korsikas wirklich so viel charmanter ist als der Osten, wie die Distanzen sind, welche Route wir nehmen und wo wir wie lange bleiben möchten.

Auf diese Aussicht freue ich michDie Destination ist klar, der Weg dorthin aber steinig

Also Gas geben und wieder my best friend booking.com konsultieren. Von der Übersichtlichkeit und Handhabung finde ich das immer noch die beste Plattform. Aber sie macht mich fertig.

Kaum hat man alle gewünschten Parameter eingegeben und die erste Auswahl getroffen, fängt sie an zu stressen:

„23 Personen sehen sich gerade diese Unterkunft an.“ Huch, so viele?

„In der von Ihnen gewünschten Kategorie (Familienzimmer, 4 Betten) sind nur noch 2 Zimmer vorhanden.“ Uh-oh, dann mal schnell. Am besten schicke ich das gleich mal meinem Mann zum Anschauen. Oder hat das Zeit bis er nach Hause kommt?

„Diese Unterkunft wird voraussichtlich in den nächsten Stunden bei uns ausgebucht sein.“ Aha, kann also nicht warten. Langsam werde ich nervös. Mei, das schaut so schön aus, dieses Hotel, wäre doch schade, wenn es nicht klappen würde. Aber soll ich Tomi jetzt damit nerven?

„Kostenfreie Stornierung bis Ende Juni. Keine Anzahlung.“ Kann das Ding meine Gedanken lesen??? Manchmal finde ich das alles ja schon ein wenig beängstigend.

Mit der Fähre nach Korsika

Mein Adrenalinpegel ist inzwischen am oberen Limit, ich bin komplett verwirrt, habe nun verschiedene Reservationen gemacht und jedes Mal Bestätigungen auf alle möglichen Geräte bekommen, per Mail, SMS („Sie müssen erst die App herunterladen, um die Bestätigung zu sehen“) und direkt auf dem Screen.

Langsam habe ich keine Ahnung mehr, ob die Daten und Orte noch zusammenpassen (wollten wir jetzt 2 oder 3 Nächte in den Bergen Zwischenstopp machen? War die Abfahrt der Fähre in Bastia nun morgens oder abends?) und werde gleichzeitig weiter bombardiert mit Nachrichten, die oben rechts durchsliden. „Frauke, Stuttgart: Der Poolboy im Hotel war ganz bezaubernd.“, „Hartmut, Ennetbaden: Der Skikeller war das Beste.“ (huch, jetzt scheine ich mich in der Destination verirrt zu haben).

In den Hügeln von Korsika

Natürlich ist es inzwischen auch schon wieder 23.30 Uhr und der Kopf nicht mehr klar. Zumal ich parallel im anderen Bildschirmfenster auf fewo-direkt.de in Kontakt mit verschiedenen Ferienwohnungsanbietern bin.

Denn auch wenn die Wohnung im Kalender frei zu sein scheint, heisst das ja noch gar nichts, und man muss trotzdem jedes Mal persönlich Kontakt aufnehmen („Der Anbieter antwortet in der Regel innerhalb 3 Tagen“. Na bravo!). Für fewo-direkt.de entschied ich mich natürlich wiederum erst, nachdem ich Tripadvisor, Interhome, Wimdu und Homeaway ausgecheckt hatte. Der Kopf raucht also, es ist spät – Zeit fürs Bett.

Hier geht’s im Traum weiter: „11 Poolboys schauen sich gerade ihren Skikeller an.“ „Ihr Bett ist bezaubernd. Voraussichtlich wird es bei uns in wenigen Stunden ausgebucht sein.“ Aaaaaaah!

Es sollte noch einige Tage und aufreibende night sessions dauern, bis wir wirklich alles unter Dach und Fach gebracht hatten. Aber irgendwann war es so weit. Alle Hotels reserviert und bestätigt mit passenden Daten und Orten.

so stelle ich mir das vor...Endlich gebucht: Eine Unterkunft in Gehdistanz zum Strand

Dafür habe ich sicher wieder Tausende grauer Haare mehr auf dem Kopf und Falten im Gesicht. Egal, die pflege ich dann in meiner Traumwohnung im Pinienwald, in der ich Ende Juli mit meinem Latte Macchiato sitzen werde, nachdem ich morgens schon im Meer geschwommen bin.

Wir haben sie dann nämlich doch noch gefunden, die Wunschwohnung – und das im Januar! Im Juli werden wir wissen, ob sie hält, was sie verspricht.

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