Die schönsten Wanderrouten auf Elba

Die schönsten Wanderrouten auf Elba

Wandern war bei mir lange Zeit mit traumatischen Kindheitserinnerungen verknüpft. Das hat sich erst geändert, als ich im Rahmen einer Pressereise auf Elba wandern musste. Zehn Kilometer brauchte es schliesslich, um einen Sinneswandel in mir auszulösen. Dafür verantwortlich: Ein Blumenmeer, menschenleere Buchten und reizende Küstenwege. Wandern würde ich noch lange nicht als mein Hobby bezeichnen. Wandern auf Elba hingegen allemal. Hier meine aktuellen Lieblings-Wanderungen:

Macchia und kühle Bäche

San Piero – Seccheto – San Piero

Diese einfache Rundwanderung an den südlichen Abhängen des Monte Capanne führt durch viel Macchia, die im Frühling aufs Schönste blüht und duftet. Dazu gibt es ein kleines Bergdorf, San Piero di Campo, einen Badestrand an der Küste in Seccheto, einen idyllischen Bach mit Wasserfällen im Vallebuia, und fast durchgehend eine weite Aussicht auf das Tyrrhenische Meer. An der Route liegen zudem zahlreiche archäologisch und historisch interessante Orte: die alte Mühle Mulino Moncione, Caprili (kleine, runde Hirtenunterstände aus Stein), etruskische Gräber und Säulen aus der Zeit der Römer und der Pisanischen Seerepublik (1000-1284). Einige dieser Stätten sind über kurze Seitenwege zu erreichen.

Start: San Piero in Campo (Bus)

Route: Hoch zum Sportplatz bei der markanten Antenne und nun ausgeschildert via Mulino Moncione und Vallebuia zum Strand in Seccheto. Etwas zurück und oberhalb von Cavoli durch nach San Piero. Länge 12 km, je 460 m Auf- und Abstieg, ca. 4 Stunden.

Einkehren: San Piero, Seccheto

Tipp: Schöne Picknickplätzchen gibt es am Bach im Vallebuia und am Strand in Seccheto. Die Macchia ist stellenweise recht dicht, lange Hosen sind deshalb empfehlenswert.

Macchia und kühle Bäche: San Piero – Seccheto – San Piero (© Heinz Staffelbach)

Macchia und kühle Bäche: San Piero – Seccheto – San Piero (© Heinz Staffelbach)

 


 

Wilde Küste und kleine Buchten

San Andrea – Marciana Marina

Nach einem kurzen Abstieg von der Bushaltestelle erreicht man den kleinen Ferienort San Andrea – und vielleicht die fotogenste Küste der ganzen Insel. Denn hier windet sich der Weg einer felsigen Küste entlang, an der Wind und Wetter und Wellen eine wilde Landschaft aus Buckeln, Höckern und Rücken aus dem granitischen Gestein modelliert hat. Bis nach Marciana Marina wird man nun meist etwas erhöht über dem Meer unterwegs sein, oft auch im Wald, nur bei der kleinen Buch La Cala fällt der Wanderweg wieder zu einem kleinen Strand ab.

Start: Zanca (Bus)

Route: Hinab nach San Andrea und nun östlich nach Marciana Marina (Bus). Länge 9 km, 240 m Aufstieg, 410 m Abstieg, ca. 3 Stunden.

Einkehren: San Andrea, Marciana Marina

Tipp: Eine phänomenale Aussicht nach Korsika und das italienische Festland geniesst man von der Terrasse des Ristorante l’Oleandra oberhalb der Punta del Cotoncello.

Wilde Küste und kleine Buchten: San Andrea – Marciana Marina (© Heinz Staffelbach)

Wilde Küste und kleine Buchten: San Andrea – Marciana Marina (© Heinz Staffelbach)

 


 

Der Alpengarten-Höhenweg

Marciana – Pomonte

Diese Wanderung ist an Vielfalt kaum zu überbieten, und es würde mich nicht erstaunen, wenn (auch) Sie diese Route zu Ihrem persönlichen Favoriten erküren würden. Denn all das bietet sie: das pittoreske Bergdorf Marciana beim Ausgangspunkt, den breit gepflästerten Kreuzweg zum Santuario Madonna del Monte (wo Napoleon im Herbst 1814 zwei Wochen lang weilte – in einem Feldzelt), überwältigende Weitblicke über das Meer, Macchia, die im April und Mai wie ein Alpengarten erblüht, und schliesslich das wunderbar verschlafen wirkende Dörfchen Pomonte unten am Meer. Und schliesslich ist der Weg als Teil der „G.T.E., Grande Traversata Elbana“ bestens ausgebaut und relativ gut markiert.

Start: Marciana (Bus)

Route: Hoch nach Madonna del Monte und nun weiter via Serraventosa, Il Troppole und Colle San Bartolomeo nach Pomonte. Länge 12 km, 410 m Aufstieg, 790 m Abstieg, ca. 4 ½ Stunden.

Einkehren: Marciana, Pomonte, Chiessi

Tipp: Vom Colle San Bartolomeo kann auch nach Chiessi abgestiegen werden. Schöner Picknachplatz mit Tisch und Bänken bei Serraventosa.

Der Alpengarten-Höhenweg: Marciana – Pomonte (© Heinz Staffelbach)

Der Alpengarten-Höhenweg: Marciana – Pomonte (© Heinz Staffelbach)

 


 

Die Wanderung auf dem Top-Küstenweg

Procchio – Viticcio

Trotz seiner unzähligen malerischen Buchten und langen Küstenlinie führt nur an wenigen Orten Elbas der Wanderweg direkt dem Meer entlang. Einer der längsten und zugleich abwechslungsreichsten dieser „richtigen“ Küstenweg liegt östlich von Procchio. Hier finden Sie lange Sandstrände, Ausblicke auf einsame Buchten mit windschiefen Kiefern im Vordergrund und felsige Küstenabschnitte, umfasst vom smaragdblauen Meer und dem tiefgründen Küstenwald, kurz – jede Menge Möglichkeiten, die paradiesischsten Elba-Fotos zu schiessen.

Start: Procchio (Bus)

Route: Von Procchio östlich dem Strand entlang nach Guardiola, weiter nach Biodola und Viticcio. Rückweg auf demselben Weg (kein Bus in Viticcio), Länge 14 km km, je 240 m Auf- und Abstieg, ca. 4 Stunden.

Einkehren: Procchio, Biodola, Viticcio

Tipp: Wunderbar lässt sich auf der Terrasse im Ristorante Da Luciano in Biodola ein Lunch geniessen.

Der Top-Küstenweg: Procchio – Viticcio (© Heinz Staffelbach)

Der Top-Küstenweg: Procchio – Viticcio (© Heinz Staffelbach)

 


Insel Elba: Generelle Informationen

Hinkommen: Mit dem Zug: nach Piombino (Fahrplan auf www.bahn.de, www.sbb.ch und www.oebb.at) dann mit der Fähre nach Portoferraio (www.moby.it, www.elbaferries.com oder www.toremar.it) Mit dem Flugzeug: Der kleine Flughafen in Marina di Campo wird von verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeflogen, eine Übersicht gibt es auf www.elbaisland-airport.it. InterSky, www.flyintersky.com fliegt zwei mal wöchentlich ab Zürich nach Elba.

Mietautos: beispielsweise bei www.sunnycars.ch (nur ein Vermittler), www.twn-rent.it oder www.elbabycar.com.

Öffentliche Busse: Fahrpläne der ATL-Busse: www.atl.livorno.it; Achtung: Der Winterfahrplan gilt bis von ca. Mitte September bis ca. Mitte Juni. Im Sommer verkehren zusätzliche Busse zu den Stränden.

Karten: Kompass-Karte Isola d’ Elba, 1:25000, mit markierten Wanderwegen.

Offizielle Tourismusinformation: www.aptelba.it , Nationalpark: www.parks.it/parco.nazionale.arcip.toscano

Beste Zeit: Frühling bis Herbst; ideal für Blumenfreunde sind die Monate April und Mai.

Wander-Markierung: Der Standard der Markierungen ist unterschiedlich; die Route Marciana – Pomonte etwa ist durchgehend breit und relativ gut markiert, die Route San Andrea – Marciana Marina etwas weniger gut. Auf jeden Fall gute Karte mitnehmen.

Wasser: Auf den Wanderwegen gibt es in der Regel keine Brunnen, daher genügend Wasser mitnehmen.

Geführte Wanderungen: Langjähriger Spezialist für geführte Wanderungen auf Elba ist Imbach Reisen, Luzern, www.imbach.ch; die Wanderwoche im Westen wird von der absoluten Elba-Kennerin Claudia Hotz Eckhardt geleitet.

Hotels: Portoferraio: Hotel Villa Padulella ***, www.hotelvillapadulella.it; Marina di Campo: Hotel Meridiana ***, www.hotelmeridiana.info; Marciana Marina: Hotel Elba Yacht Club ***, www.hotelyachtclub.it

Camping: In allen grösseren Ortschaften am Meer gibt es Campingplätze. Speziell empfehlenswert ist der Camping Valle Santa Maria (für den Reisebericht hier klicken) in Lacona; ein relativ kleiner, familiär geführter und als Ausgangspunkt ideal gelegener Campingplatz, und der erste auf Elba mit dem Europäischen Umweltzeichen, auch mit Appartements, www.vsmaria.it

Restaurants: Portoferraio: Pizzeria Il Castagnacciaio, www.ilcastagnacciaio.com, Tel. +39 0565 915 845; Marina di Campo: Ristorante da Piero, Mobiltel. +39 329 635 02 25; Marciana Marina: Capo Nord, www.ristorantecaponord.it, Tel. +39 0565 996 983; Capoliveri: La Taverna dei Poeti, www.latavernadeipoeti.com, Tel. +39 0565 968 306. Zwei Artikel über Vanessas Lieblingsrestaurants und Restauranttipps von Elba-Experten finden sich hier und unter diesem Link.

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