Meine Herbst-Highlights am Lago Maggiore

Meine Herbst-Highlights am Lago Maggiore

Farbige Kastanienwälder, verwunschene Rusticos und milder Sonnenschein: Ein Besuch im Tessin lohnt sich zweifellos das ganze Jahr, besonders romantisch präsentiert sich jedoch der Herbst. Fünf Highlights rund um den Lago Maggiore.

Wildromantisches Maggiatal

Malerische Dörfchen und Rustico-Siedlungen, liebevoll errichtete Altare und Kirchen und mittendrin die Maggia mit ihren typisch runden Steinformationen: Wer das ursprüngliche Tessin sucht, wird im „magischen Tal“ fündig. Während die steilen Felswände ein Paradies für Kletterer und Actionsportler sind, münden die wilden Wasserfälle in smaragdgrünen und türkisblauen Naturpools, die zum Entspannen einladen. Im westlichen oberen Maggia-Tal – dem Val Bavona – empfiehlt sich eine leichte einstündige Wanderung von Sonlerto nach Foroglio, wo sich der wohl imposanteste Wasserfall des Tals befindet.

Vom Grotto La Froda hat man freie Sicht auf das 110 Meter in die Tiefe stürzende Wasser und kann erst noch eine feine Polenta geniessen (den Blogbeitrag zur Wanderung findet ihr hier). Wer die Strasse ins östliche obere Maggiatal einschlägt, gelangt nach Mogno zur berühmten Kirche von Mario Botta – ein Muss für Architekturliebhaber!

Altar Maggia Ticino

Sonogno – auf den Spuren der Schwarzen Brüder

Mit James Bonds Sprung von der 220 Meter hohen Staumauer im Film „GoldenEye“ erlangte das Verzascatal Weltberühmtheit. Wer den ultimativen Kick sucht, kann es 007 gleichtun und den Golden Eye-Bungee-Jump am Lago di Vogorno absolvieren. Mir persönlich wird schon vom Zuschauen mulmig, weshalb ich mich lieber auf den Schauplatz eines anderen – wenn auch viel traurigeren – Filmes konzentriere: In Sonogno, dem hintersten Dorf im Valle Verzasca auf 992 Meter über Meer,  beginnt und endet die Handlung des bekannten Jugendbuches „Die schwarzen Brüder“, das die wahre Geschichte armer Tessiner Bergbauern-Kinder erzählt, die als Kaminfeger-Jungen nach Mailand verkauft wurden.

Wasserfall im Tessin

Ein Besuch in Sonogno lohnt sich nicht nur wegen der charakteristischen Steinhäuser, sondern auch, weil es viele lokale Spezialitäten wie Wurstwaren, Käse, selbstgemachter Feigenhonig und Handwerkskunst zu kaufen gibt – besonders an Markttagen. Auf dem Rückweg lohnt sich auch ein Stop im romantischen Dörfchen Lavertezzo, dessen smaragdgrüne Badebuchten der italienische Vlogger Marco Capedri kürzlich gar als „Malediven von Milano“ bezeichnete und damit einen regelrechten Touristen-Run auslöste.

Marroni auf der Wiese

Japanische Teezeremonie auf dem Monte Verità

Der „Berg der Wahrheit“ war im 20. Jahrhundert ein bekannter Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle. Heute befinden sich auf dem Hügel oberhalb von Ascona ein Kulturzentrum, ein Museum sowie – dank des einzigartigen Mikroklimas – die einzige Grünteeplantage Europas. Für Besucher gibt es ein vielseitiges Angebot: Neben dem Magnetparcours „Arcobaleno di Chiara“ gibt es einen Museums- und Kulturweg, jeden Dienstag eine traditionelle japanische Teezeremonie und unzählige lauschige Plätzchen in der Sonne, sei es in der historischen Parkanlage oder dem Restaurant Monté Verita.

Wald im Ticino

Panorama-Wanderung um den Monte Gambarogno

Die weniger bekannte linke Seeseite des Lago Maggiore ist ein Paradies für Wanderer und Biker. Eine Tour mit unvergesslichem Ausblick über den Lago Maggiore, das Maggiadelta und das Naturschutzgebiet der Magadino-Ebene ist die knapp dreistündige Tour rund um den Monte Gambarogno. Der Ausgangspunkt befindet sich auf der Alpe die Neggia (per Auto oder Postauto vom kleinen Dörfchen Magadino am Ufer des Lago Maggiore aus erreichbar), von wo aus der Aufstieg auf die 1735 Meter etwa eine Stunde dauert.

Von hier aus führt der Weg über die sonnige Alpe die Cedullo, wo es ein Tessin-typisches Beizli und Lädeli mit frischen Spezialitäten gibt, zur Kapelle Sant’Anna. Durch stolze Birkenwälder geht es ins abgeschiedene Bergdorf Indemini nahe der italienischen Grenze, dessen Bewohner sich einst mit Schmuggel ein Zubrot verdienten.

Die Region hat es auch meiner Kollegin Sabine angetan. In ihrem Blogbeitrag erfahrt ihr mehr über den Kraftort und Yoga-Weg im Gambarogno.

Cardada-Cimetta – Indianerdorf und Skigebiet

Wer nicht allzu viel laufen, aber dennoch eine fantastische Aussicht geniessen möchte, dem empfiehlt sich ein Ausflug auf Cardada-Cimetta. Mit der modernen Luftseilbahn (bis 5. November 2017 geöffnet), ebenfalls designt vom einheimischen Architekten Mario Botta, gelangt man von Locarno-Orselina aus in wenigen Minuten nach Cardada. Von dort geht es weiter mit dem Sessellift nach Cimetta auf 1670 Meter über Meer.

Sportliche Gäste und Familien mit Kindern kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten: Neben einer Mountainbike-Rundpiste, einem Startpunkt für Gleitschirmflieger und einem Walking Trail gibt es ein Indianerdorf und ein Spielspazierweg für Kinder. Im Winter ist Cardada-Cimetta gar ein ganz besonderes Skigebiet – mit Blick über den Lago Maggiore bis zur Dufourspitze.

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