Elba: Geheimtipp für Insel-Camper und Outdoor Freaks

Elba: Geheimtipp für Insel-Camper und Outdoor Freaks

Campieren ist nicht jedermanns Sache. Schon gar nicht im Hochsommer, auf einem Campingplatz mit vielen Schweizern, Deutschen und Italienern, die sich ebenso gerne mitteilen und die Gesellschaft mehr schätzen als die Ruhe, die wohl ursprünglich mal die Hauptmotivation von Camping war. Diese Art von Campieren gibt es sehr wohl noch.

Obwohl ich eigentlich am liebsten wild campieren würde, irgendwo zwischen Weinreben oder an einem einsamen Strand, hat sich der Camping Valle Santa Maria auf der Insel Elba zu meinem Lieblingscampingplatz entwickelt. Seit Jahren verbringen wir und der über 40-jährige blaue VW Bus unsere Ferien auf der Insel. Immer häufiger ausserhalb der landesüblichen Ferienzeiten, womit die eingangs herbeigesehnte Idylle durchaus noch realistisch ist.

Campingplatz umgeben von grünen Bäumen und Büschen auf Elba.
Viel grün und grosszügige Plätze: So präsentiert sich der Campingplatz ausserhalb der grossen Sommerferien.

Der Campingplatz wird persönlich von der Familie Rotellini geführt – vertreten durch zwei Generationen, wobei die dritte bereits am Heranwachsen ist. Gabriele Rotellini, seine Schwester Roberta und ihre Eltern investieren (abgesehen von unglaublich viel Herzblut) fortlaufend in die weitere Entwicklung – allen voran in den Bereichen Infrastruktur und Nachhaltigkeit.

Portrait von Gabriele Rotellini vom Campingplatz Valle Santa Maria auf Elba.
Gabriele Rotellini führt zusammen mit seiner Familie den Campingplatz Valle Santa Maria auf Elba.

Nachhaltiger Campingplatz: Erster auf Elba mit Öko-Label

Der familienfreundliche Campingplatz war nach eigenen Aussagen der erste auf der Insel mit dem Öko-Label – in ganz Italien der Zweite. Ein Meeresbiologe ist regelmässig vor Ort, um die Wasserqualität zu beurteilen, Besuche von Qualitätsspezialisten zwecks Zertifizierungsmassnahmen, Solarpanels sowie die konsequente Mülltrennung gehört genauso dazu wie die allmorgendliche Säuberungstour der Bucht von Lacona mit dem längsten Strand auf der Insel, der vor allem auch für Kinder wunderbar ist. Im Frühling präsentiert sich die Insel von ihrer traumhaftesten Seite.

Aufnahme der Bucht Lacona auf Elba aus der Vogelperspektive.
Der Campingplatz liegt in der traumhaften Bucht von Lacona.

Per Bike und zu Fuss entdeckt man die schönsten Dörfer, Wälder, Berggipfel, Landzungen und Buchten. Gerade auf dem Wasser gibt es kaum was Schöneres, als im Kajak, Segelschiff oder auf dem SUP den einen oder anderen versteckten Strand anzusteuern.

Camping Bus, Elba
Auch bei Kindern beliebt: Campieren auf Elba.

Inselurlaub: Wanderrouten statt Sehenswürdigkeiten

Wanderreisen auf Elba kann ich ganz besonders empfehlen. Auf der Insel, die zum Nationalpark des toskanischen Archipels gehört, hat man intakte Natur, mediterrane Düfte und erfreut sich – und das fasziniert mich auch nach über 30 Jahren immer wieder aufs Neue – am Farbenspiel des Lichts und den unglaublichen, Aussichten aufs weite Meer, ganz egal, auf welcher Seite der Insel man sich gerade befindet.

Einsame Bucht auf der Insel Elba mit Sandstrand, blauem Wasser und einem Segelboot.
Elba für Entdecker: Versteckte Buchten und wunderbare Landschaften.

Der Grande Traversata Elbana

Wer Elba zu Fuss entdecken will, dem empfehle ich vor allem den Wilden Westen mit den wunderbaren Stränden. Eine schöne Wanderung kann man aber gleich vom Campingplatz aus machen – so zum Beispiel aufs Capo di Stella, von wo man wunderbare Ausblicke in alle Richtungen hat. Ein Naturerlebnis Elba der ganz besonderen Art bietet die «Grande Traversata Elbana»: in verschiedenen Etappen geht’s einmal quer über das Eiland, fernab des quirligen Insellebens durch farbenfrohe Flora und Fauna.

Wanderer umgeben von grünen Büschen und blühenden gelben Blumen auf Elba.
Wandern auf Elba: Gerade im Frühling präsentiert sich die Natur von ihrer schönsten Seite.

Restaurants auf Elba: einfach aber feine italienische Küche

Und was gibt es Schöneres, als nach einem Tag zu Fuss in einem der kleinen Restaurants essen zu gehen und das spezielle Ambiente von früheren Fischerstädtchen und Bergdörfen geniessen. Capoliveri hoch oben am Berg (mein derzeitiges Lieblingsrestaurant ist das Taverna dei Poeti), Porto Azzurro (etwas edler, bezaubernde Aussicht in die Bucht: Restaurant La Caletta) oder Marciana Marina (das Borgo al Cotone  ist sehr empfehlenswert): auch hier präsentiert sich die Vielfalt der Insel.

Und wer am liebsten auf dem Campingplatz bleibt, die Ruhe am Abend geniesst und einen Kilometer Sandstrand für sich fast alleine haben möchte, den machen die «Spaghetti vongole e bottarga» oder «Panzanella» im Miramar glücklich. Hier findet ihr eine Übersicht mit meinen aktuellen Lieblingsrestaurants auf Elba. Vor allem einen Besuch bei Luigi und Mary auf ihrer La Finca unweit des Campingplatzes ist alljährlich mein ganz persönlicher Geheimtipp.

Elbanische Spezialität auf einem Teller. Daneben liegt eine Landkarte von Elba.
Italienisches Essen auf Elba: einfach und authentisch.

Übrigens: ja, Elba ist touristisch – vor allem im Juli und August. Aber der Tourismus entwickelt sich übers Ganze gesehen doch eher zurückhaltend. Keine Hotelkomplexe, keine neuen Schnellstrassen, der Flughafen ist klein und würde Massen gar nicht standhalten. Napoleon ist wohl die berühmteste Sehenswürdigkeit, viel empfehlenswerter, wennschon, dennschon, ist eine Fahrt im «Vogelkäfig» auf den Monte Capanne, den höchsten Berg der Insel mit faszinierendem Weitblick.

Capoliveri, Elba
Malerische Bergdörfer – auch das ist Elba.

Insel Elba: Generelle Informationen

Allgemeine Infos: www.visitelba.it; www.italia.it oder www.parks.it/parco.nazionale.a

Anreise: Zug oder Auto bis Piombino Marittima, dann Fähre nach Elba. Oder Flug ab Lugano mit Silver Air; weitere Verbindungen mit anderen Airlines ab div. europäischen Flughäfen nach Florenz oder Pisa, dann weiter mit Auto/Zug und Fähre. Situativ legen Reiseveranstalter während den Sommermonaten Charterflüge auf.

Mietautos: Beispielsweise bei www.sunnycars.ch (nur ein Vermittler) oder www.twn-rent.it.

Öffentliche Busse: Fahrpläne der ATL-Busse: www.at-bus.it; Achtung: Der Winterfahrplan gilt bis von ca. Mitte September bis ca. Mitte Juni. Im Sommer verkehren zusätzliche Busse zu den Stränden.

Beste Zeit: Frühling bis Herbst; ideal für Blumenfreunde sind April und Mai.

Elba Camping: In allen grösseren Ortschaften am Meer gibt es Campingplätze. Speziell empfehlenswert ist der Camping Valle Santa Maria in Lacona; ein relativ kleiner, familiär geführter und als Ausgangspunkt ideal gelegener Campingplatz, und der erste auf Elba mit dem Europäischen Umweltzeichen, auch mit Appartements, www.vsmaria.it

Weitere Unterkünfte: Portoferraio: Hotel Villa Padulella ***, www.hotelvillapadulella.it; Marina di Campo: Hotel Meridiana ***, www.hotelmeridiana.info; Marciana Marina: Hotel Elba Yacht Club ***, www.hotelyachtclub.it

Restaurants: Portoferraio: Pizzeria Il Castagnacciaio, www.ilcastagnacciaio.com, Tel. +39 0565 915 845; Marina di Campo: Ristorante da Piero, Mobiltel. +39 329 635 02 25; Marciana Marina: Capo Nord, www.ristorantecaponord.it, Tel. +39 0565 996 983; Capoliveri: La Taverna dei Poeti, www.latavernadeipoeti.com, Tel. +39 0565 968 306.

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Einmal quer über die Insel Elba

17 responses to Elba: Geheimtipp für Insel-Camper und Outdoor Freaks

  • Thomas Gerber sagt:

    Vielen Dank für die Guten Tipps. Wir werden in 2 Wochen nach Elba fahren

  • Heidi Urban sagt:

    Hallo.
    Wir würden gerne nächste Woche mit dem Bus zum Campen nach Elba.
    Kannst Du mir Tips zu einem schönen CP geben. Haben keine Kinder mehr, die fahren nicht mehr mit :-).
    Lieben die Natur, wandern und biken. Die Empfehlungsliste für Essentips kann man Leider nicht anschauen. Vielen Dank Heidi

  • Rita Koch sagt:

    Liebe Frau Bay

    Wir haben anhand Ihrem Reiseblog den Camping Valle Santa Maria auf Elba im Oktober für 5 Nächte reserviert. Wir reisen mit unseren zwei Jungs (13 und 10 Jahre) in einem VW Bus.

    Können Sie uns ein paar Tipps geben, was wir machen sollten/müssen? Gerne möchten wir unsere Bikes und Wanderschuhe mitnehmen. Können Sie eine Route mit Bike und/oder Wanderschuhen ab dem Camping empfehlen?

    Öffentliche Busse fahren im Herbst glaube ich nicht mehr so viele auf Elba. Ich denke, wir müssen die Insel mit unserem eigenen VW Bus erkunden.

    Herzlichen Dank bereits zum Voraus für Ihre Rückmeldung. Bin gespannt, was für Tipps Sie uns geben können. Allenfalls können Sie uns auch ein paar Infos über den Camping geben.

    Freundliche Grüsse

    Rita und Andi Koch mit Andrin und Florin
    Bündtstrasse 4
    9536 Schwarzenbach

    • Vanessa Bay sagt:

      Liebe Familie Koch

      Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Schön, dass Sie Ferien auf dem Camping Valle Santa Maria gebucht haben. Ich war auch gerade wieder zwei Wochen dort und überlege mir, im Herbst vielleicht nochmals hinzufahren.

      Zu Ihren Fragen: Ich persönlich liebe es, auf der Insel unterwegs zu sein. Und ja, mit den öffentlichen Bussen ist es eher schwierig. Ich selber mache es immer so, dass ich mir ein kleines Auto miete (in der Nähe des Campings hat es einen Vermieter, den ich persönlich super finde) und so unterwegs bin. Dies aber einfach nur aus dem Grund, weil ich nicht immer wieder das Vorzelt beim Bus, Wäscheleinen und so weiter auf- und abbauen will. Umso mehr im Hochsommer, aber ich weiss, dass ich da ein wenig bequem bin. Wenn ich jeweils im Herbst unterwegs bin, nehme ich eher mal auch den Bus für die Insel-Fahrten. Aber kurz: ja, ich würde unbedingt Auto und nicht ÖV empfehlen…

      Für Wandern und Biken ist Elba natürlich traumhaft und schon direkt ab dem Campingplatz kann man schöne Routen machen (Wandern zum Bsp. ab Valle Santa Maria zum Capo di Stella oder (auf der rechten Seite der Bucht) Capo Fonza. Die schönsten Wanderrouten sind aber dann schon auch eher im Landesinnern, rund um den Monte Capanne oder auch in Richtung S. Andrea. Hier ein Link mit ein paar Wanderungen: https://www.travelistas.info/home/schoenste-wanderrouten-elba-tipps/
      Aber am besten wenden Sie sich an der Rezeption an Jeanette und Gabriele – die beiden kennen ganz viele Wander- und Bike-Routen und haben sie zum Teil auch selber ausgeschildert. Sie können liebe Grüsse von mir ausrichten.

      Gabriele organisiert auch einmal pro Woche – kostenlos – für die Gäste Bike-Touren. Vielleicht wäre das ja auch mal was. Allerdings macht er es nur, wenn es arbeitsmässig drin liegt – am besten auch direkt Gabriele ansprechen. Ab dem Camping gibt es eine schöne Bike-Route nach Enfola – oder auch einfach zum Capo di Stella, wenn es ein wenig kürzer sein soll. Eine mega schöne Bike-Tour habe ich mal (mit Begleitung eines Kollegen aus der Familie des Campingplatzes) rund um Rio nell’Elba – aber dort müssten sie erst mit dem Auto hinfahren und von dort dann losbiken. Oder auf der Halbinsel Calamita. Aber auch für das: Gabriele fragen.

      Ansonsten bin ich halt ein Fan davon, am Morgen in die schönen Städtchen zu fahren, einen Cappuccino zu trinken und ein bisschen durch die Gassen zu laufen. Capoliveri ist wunderschön (unbedingt bis ganz oben fahren und nicht auf dem grossen PP unten parkieren – ganz oben nach dem Kreisel rechts hat es fast immer was frei), Marciana Marina (beste Gelateria La Svolta beim Türkis farbenen Haus, ins Meer kann man danach auch gleich noch kurz bei den Parkplätzen) gefällt mir auch sehr gut, Marciana alta erst recht (würde ich mit Marciana Marina kombinieren / oder aber als Ausgangspunkt für eine Wanderung nehmen). Oder auch Marina di Campo ist schön oder Porto Azzurro. Porto Ferraio am Abend durch den Hafen flanieren ist auch sehr empfehlenswert (im alten Teil der Stadt).

      Und wenn man gerne Märkte besucht: Jeweils am Dienstag in Marciana Marina, am Donnerstag Capoliveri, am Freitag Porto Ferraio oder am Samstag in Porto Azzurro.
      Was ich sonst noch empfehlen kann: Das Restaurant Miramar, das zum Camping gehört, hat wohl die schönste Terrasse … direkt am Meer. Ist super mit Kindern, weil sie sich dann am Strand aufhalten können und nicht immer am Tisch bleiben müssen. Und meine Lieblingsbar in Lacona ist ganz rechts am Strand, ca. 200m vom Miaramar in Richtung Felsen. Il Cantone. Super Cappuccino – zweimal pro Woche machen sie auf Vorbestellung auch Fisch am Abend.
      Das speziellste “Restaurant” überhaupt führt ein guter Kollege von mir im Hinterland von Lacona: La Finca, allerdings gibt es keine Website und keine Schilder. Da kann man nur vorbeifahren und fragen, ob er mal Platz hat. Er und seine Frau kochen, was sie anbauen, Fisch und Fleisch beziehen sie von Freunden – ein echter Geheimtipp. Falls Sie das interessiert, kann ich Ihnen die Mobile-Nummer von ihnen geben. Und für weitere Resti-Tipps auf Elba finden Sie sonst noch das eine oder andere auf Travelistas. Zu 70% aktuell, ich sollte sie mal wieder auf den neusten Stand bringen…
      Ich hoffe, das hilft – Sie können mich auch jederzeit anrufen: 079 800 56 77 oder an meine private Adresse mailen: vanessa.bay@bluewin.ch

      Viele Grüsse und schöne Ferien dann auf meiner Lieblingsinsel
      Vanessa Bay

  • Lieben Dank für den tollen Bericht.
    Wollen nächstes Jahr mit dem WOMO auf Elba reisen und haben uns vieles von Euch abgeschrieben.
    Fahren ja seit Jahren quer durch die Welt damit.
    Liebe Grüße aus Österreich und noch viel Spass

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